Columbia Threadneedle: “US-Small-Caps profitieren von Trumponomics”

Was auch immer Investoren von den US-Wahlen und ihrem Sieger halten mögen, es gibt gute Gründe für Optimismus bezüglich des kurzfristigen Ausblicks für die US-Wirtschaft. Diane Sobin, Head of US Equities, EMEA, identifiziert die interessantesten Anlagebereiche.

15.12.2016 | 09:51 Uhr

GLOBALISIERUNG

Wie bereits beim Brexit-Votum war die Anti-Globalisierungsbewegung auch bei der US-Wahl ein großes Thema. Sollte Trump an seinen Wahlversprechen festhalten, müsste er eine protektionistische Agenda verfolgen. Freihandelsabkommen könnten aufgekündigt werden und in mehreren Branchen wäre mit der Wiedereinführung von Strafzöllen zu rechnen. Trumps Wahlkampf-Motto lautete „America First“ – nach innen wie auch nach außen. Kurzfristig dürften sich US-Binnenwirtschaft und die internationale Wirtschaft daher noch weiter auseinanderentwickeln. Da kleinere Unternehmen einen deutlich höheren Anteil ihrer Umsätze im Inland erwirtschaften als größere Unternehmen, könnten amerikanische Nebenwerte von dieser Entwicklung profitieren.

FISKALPOLITISCHE IMPULSE 

Eine zweite wichtige Entwicklung betrifft die geplanten fiskalpolitischen Impulse. Während Anleger mit Aktien und Immobilien viel Geld verdient haben, treten viele Bezieher niedriger und mittlerer Einkommen einkommenstechnisch auf der Stelle. Ihre Enttäuschung darüber haben diese Wähler deutlich zum Ausdruck gebracht. Wir gehen davon aus, dass Trump versuchen wird, die bislang eher schleppende, von der Geldpolitik gesteuerte Erholung durch fiskalpolitische Impulse anzukurbeln. Dabei werden insbesondere die Bereiche Infrastruktur, Bau und Verteidigung in den Genuss höherer staatlicher Mittel kommen. In Verbindung mit einer protektionistischeren Haltung könnte dies den Trump-Hochburgen in den Bundesstaaten in der Mitte der USA kurzfristig Auftrieb geben.

Generell dürften zyklischere Wirtschaftssektoren wie das verarbeitende Gewerbe und die Grundstoffindustrie profitieren. Im direkten Nachgang der Wahl führte dies zu einem gewissen Abverkauf von Wachstumstiteln, da Investoren nicht mehr bereit waren, hohe Bewertungsaufschläge für langfristiges Wachstum zu zahlen. Konkret dürfte das zyklische Wachstum kleineren Industrieunternehmen in den mittleren Bundesstaaten zugutekommen. An zweiter Stelle dürften auch lokale Banken profitieren. Ebenfalls auf der Gewinnerseite könnten sich Maschinenbauer und Bauunternehmen befinden, aber auch Halbleiteraktien, da moderne Bau- und Ingenieurbauprojekte zahlreiche technologische Komponenten wie computergestütztes Design, GPS-Tracking und Flottenmanagementsysteme umfassen.

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