Threadneedle: Wo ist am Anleihenmarkt noch Geld zu verdienen?

Anleger sollten sich auf geringere Renditen am breiten Anleihenmarkt einstellen. Flexible Strategien dürften aber weiterhin Mehrerträge ermöglichen.

20.11.2014 | 10:19 Uhr

Angesichts der erwarteten Zinswende in den USA und Großbritannien sollten Anleger sich am Anleihenmarkt auf spürbar geringere Renditen als in den vergangenen Jahren einstellen. „Speziell bei klassischen Staatsanleihen sind die Ertragsaussichten extrem gedämpft“, sagt Jim Cielinski, Leiter des Bereiches Fixed Income bei Threadneedle Investments (Threadneedle). Auch bei den Unternehmensanleihen, traditionell eine Quelle höherer Erträge, dürften die Bäume nicht in den Himmel wachsen. „Denn die Risikoaufschläge gegenüber Staatsanleihen sind bereits deutlich zurückgegangen“, erklärt Cielinski.

Trotz dieses anspruchsvolleren Marktumfeldes hält Threadneedle weiterhin attraktive Renditen am Anleihenmarkt für möglich. Cielinski: „Zwar müssen Anleger sich der Kapitalmarktrisiken bewusst sein. Aber mit der richtigen Strategie dürften 4,5 Prozentpunkte Rendite oberhalb des Geldmarktes vor Kosten auf Sicht rollierender Zwölf-Monats-Zeiträume auch künftig möglich sein.“ Denn der Anleihenmarkt biete nach wie vor zahleiche Chancen, beispielsweise im Hochzinsbereich und bei Lokalwährungsanleihen ausgewählter Schwellenländer wie Mexiko und Kolumbien. „Hinzu kommen Futures, mit denen Anleger von steigenden Zinsen profitieren können“, sagt der Anleihenexperte. Mit Relative-Value-Strategien ließen sich Bewertungsunterschiede zwischen Marktsegmenten nutzen. „Beispielsweise bevorzugen wir Neuseeland und einzelne Schwellenländer wie Mexiko gegenüber Australien und den USA“, erklärt Cielinski. Währungen seien eine weitere Ertragsquelle zur Renditeoptimierung. „So besitzt etwa der japanische Yen unserer Ansicht nach Aufwertungspotenzial gegenüber dem Britischen Pfund.“

Um dieses Potenzial zu heben, ist Threadneedle zufolge ein flexibler Investment-Ansatz notwendig. „Portfolios, die sich ausschließlich an klassischen Vergleichsindizes orientieren, dürften ein hohes Zinsänderungsrisiko und asymmetrische Ertragsprofile bergen“, sagt Martin Harvey, neben Cielinski Co-Portfoliomanager des Threadneedle (Lux) Global Opportunities Bond Fund. Wer sich beispielsweise an einem Index für Staatsanleihen messe, könne sein Zinsänderungsrisiko je nach Marktumfeld zwar teilweise absichern. Dennoch sei wahrscheinlich stets ein gewisses Zinsänderungsrisiko vorhanden. „Wer sich dagegen an einem geldmarktnahen Index orientiert, kann Entscheidungen unabhängig von Marktmeinungen treffen und dadurch Erträge anstreben, die auf den Anlageideen des Portfoliomanagements beruhen“, sagt Harvey. „Dieses sogenannte Alpha wird als Ertragsquelle angesichts zurückgehender Marktrenditen für die Gesamtrendite immer wichtiger.“

Die vollständige MItteilung im pdf-Dokument

Diesen Beitrag teilen: