Höhere Mittelzuflüsse, glänzende Gewinnmargen, AuM auf neuem Höchstwert - den Vermögensverwaltern geht es blendet. Wären da nicht die wachsenden Zuflüsse in Indexfonds.
23.07.2018 | 16:32 Uhr
Die globalen Vermögensverwalter hatten im Jahr 2017 Grund zur Freude. Wie das Beratungsunternehmen Boston Consulting Group (BCG) ermittelte, verzeichnete die Branche die höchsten Mittelzuflüsse seit Jahren. Auch die Assets under Management erklommen einen neuen Höchststände. Nach Angaben der Autoren erhöht sich zudem die Profitabilität der Gesellschaften weiter. Besonders starken Zuwachs gibt es in den USA und China. Auch die Emerging Markets wachsen kräftig. Weniger schmecken dürfte den Asset-Managern dagegen der anhaltende Run auf passive Produkte insbesondere im Smart-Beta-Bereich. Beide Assetklassen weisen 2017 signifikant hohe Wachstumsraten auf.
Für seinen jährlichen Report hatte die BCG 165 führende Asset-Manager mit AuM von zusammen 48 Billionen US-Dollar befragt. Das Ergebnis zeigt eine Branche, der es gut geht. Das globale verwaltete Kundenvermögen steigerte sich im vergangenen Jahr um 12% auf jetzt 79,2 Billionen US-Dollar. Dies war der stärkste Zuwachs seit 2009. Besonders starkes Wachstum gaben die Asset-Manager im Endkundengeschäft bekannt, das um 5,3% stieg. Der Bereich Retail kommt nun auf einen Anteil von 39% an den gesamten Assets.
Stärkste Entwicklung seit der Krise
Quelle: BCG
Die höchsten regionalen Zuwachsraten unter den etablierten Finanzmärkten stellte BCG in China und den USA fest. Das verwaltete Vermögen wuchs in China um 22% auf jetzt 4,2 Billionen US-Dollar. China ist damit der viertgrößte Markt hinter den USA, Großbritannien und Japan. Die USA kommen auf eine Wachstum von 14%. Die verwalteten Vermögen in Europa wachsen dagegen nur moderat um 7%. In den Emerging Markets (ohne China) sammelten die Vermögensverwalter insgesamt 13% mehr Kapital ein. Der 2017 am schnellsten wachsende Markt war Indien mit einer Zuwachsrate von 22%.
Besonders beliebt sind 2017 passive Produkte gewesen. Sie legen um 25% zu und bringen aktive Produkte weiter unter Druck. Dennoch bleibt auch ihnen im Vergleich zur größten Assetklasse – institutionelle Mandate und Lösungen (Marktanteil von 50%) – nur eine Nebenrolle. Ebenfalls stark im Kommen sind Smart-Beta Produkte. Zwar stellen diese Instrumente nur 0,5% des gesamten AuM. Dennoch wachsen sie zum fünften Mal in Folge um 30%.
Dieser Anstieg bringt das Erlösmodell der Asset-Manager aus dem Gleichgewicht, denn während passive Assets rund 20% des AuM ausmachen, erzeugen sie nur rund 6% der Erlöse.
Dennoch stiegen 2017 die Gewinnmargen der Vermögensverwalter weiter an. Ihre Profitabilität stieg im Schnitt um 1,4% auf 37% der Nettoerlöse.
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