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Kursdesaster bei der DWS

Desiree Fixler brachte den Stein ins Rollen
Asset Manager

Der Aktienkurs der börsennotierten Fondsgesellschaft DWS ist in dieser Woche wie ein Stein gefallen. Am Donnerstag gab der Kurs um knapp 14 Prozent nach. Und auch am Freitagmorgen gab der Kurs weiter nach. Grund dafür waren Berichte, dass die US-Börsenaufsicht SEC und wohl auch die BaFin Untersuchungen gegen die DWS aufgenommen haben sollen.

27.08.2021 | 07:35 Uhr von «Jörn Kränicke»

Grund für die Untersuchungen sind die Angaben zu Nachhaltigkeitskriterien, die die DWS zu hoch angesetzt haben soll. den Stein ins Rollen gebracht hat Desiree Fixler. Sie ist die frühere Nachhaltigkeitschefin der DWS. Sie kam September 2020 zur DWS und war den Job bereits nach einem halben Jahr schon wieder los. Konkret geht es bei den Vorwürfen darum, dass die DWS ihre ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance, zu Deutsch: Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung) sehr stark in den Vordergrund gestellt hat, es aber bei der konkreten Umsetzung gehapert hat. Bislang gibt es nur diesen allgemeinen Verdacht, aber keinen konkreten Details. Daher sehen manche Experten den Kurssturz als gute Kaufgelegenheit. Denn die Aktie überzeugt mit einer Dividendenrendite von 5,4 Prozent.

Die DWS weist die Anschuldigungen zurück

Die DWS weist hingegen die Anschuldigungen ihrer ehemaligen Mitarbeiterin entschieden zurück. Laut einer Mitteilung DWS wird sie sich im Rahmen ihrer treuhänderischen Verantwortung im Namen ihrer Kunden weiterhin konsequent für nachhaltige Geldanlage einsetzen.

Im Geschäftsbericht soll alles konkret ausgewiesen sein

Laut Aussagen der DWS seien sie stets eindeutig in ihren Offenlegungen: Im Geschäftsbericht 2020 unterscheidet die DWS zwischen „ESG integrierten AuM“ und „ESG AuM“ (die die DWS als "ESG-dezidiert" bezeichnet hat) und hätte beide Klassifizierungen ausgewiesen. Wie sie in ihrem Jahresbericht 2020 auf Seite 103 dargelegt hätte, hat die DWS Strategien als "ESG-integriert" klassifiziert, wenn sie aktiv verwaltet wurden und eine Abdeckung von mehr als 90% des Portfolios durch ESG-Daten aufwiesen (das gesamte SynRating). "ESG-integrierte AuM" wurden nicht auf die "ESG-AuM" ("Dezidierte ESG Produkte") der DWS angerechnet. Die absoluten Zahlen sind auf Seite 106 des Geschäftsberichts 2020 transparent aufgeführt.

Auch der Halbjahresbeicht weist konkrete Zahlen auf

Im jüngsten Halbjahresbericht, der im Juli 2021 veröffentlicht wurde, weist die DWS 70,1 Mrd. EUR an ESG-AuM ("Dezidierte ESG Produkte") aus, in welchen der überarbeitete ESG-Produktklassifizierungsansatz in Übereinstimmung mit SFDR angewendet wurde. Darüber hinaus meldeten die DWS 16,4 Mrd. EUR an illiquiden, mit einem grünen Label versehenen Einzelvermögen in nicht ESG-klassifizierten Produkten.

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