Die gestrige Sitzung der Europäischen Zentralbank kommentiert Martin Harvey, Anleihen-Portfoliomanager bei Threadneedle Investments.
07.11.2014 | 09:27 Uhr
„Die Europäische Zentralbank hat ihr Statement zwar nur geringfügig geändert, dafür aber in möglicherweise entscheidenden Punkten. Denn sie hat sich halbwegs deutlich dazu bekannt, ihre Bilanz innerhalb der kommenden zwei Jahre um eine Billion Euro verlängern zu wollen – und zwar mit allen notwendigen Mitteln. Wie üblich lässt die Notenbank sich großzügigen Spielraum offen für den Fall, dass das Marktumfeld sich ändern sollte. Aber angesichts der jüngsten Berichte über Reibereien im EZB-Rat im Zusammenhang mit dieser Angelegenheit, ist die Einstimmigkeit des heutigen Statements wichtig. Ein mögliches Programm zum Ankauf von Staatsanleihen liegt nach wie vor – zumindest in den Augen einiger Mitglieder – in weiter Ferne. Daran dürfte sich auch nach dem heutigen Treffen nichts geändert haben. Dennoch sollte die heutige Pressekonferenz Investoren dahingehend versichert haben, dass der Rat zumindest in seinen Zielen einer Meinung ist. Dies sollte Anleihen aus den Peripheriestaaten, die nach wie vor sensibel auf Spekulationen um Quantitative-Easing-Maßnahmen reagieren, unterstützen.“
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