Für Anleger gestaltet sich der bisherige Jahresverlauf weiterhin komplex. Angesichts allgegenwärtiger und zuletzt vielfach noch verschärfter Risiken überwiegt nach einer kurzen Hoffnungsphase nun wieder der Pessimismus.
03.05.2022 | 09:13 Uhr
Dabei
sorgten massiv steigende Zinsen für erhebliche Verluste im
Anleihen-Segment und die hohen Bewertungen nahezu aller Anlageklassen
werden einer Überprüfung unterzogen.
Wenn mit Staatsanleihen zumindest
nominal wieder Zinsen im positiven Bereich verdient werden können,
dürften in der aktuell unsicheren Gemengelage einige auch bald wieder
verstärkt verzinslich anlegen, so dass der außergewöhnlich schnelle
Zinsanstieg seit Januar trotz anhaltend hoher Inflationsraten und
dadurch überwiegend negativer Realzinsen, in den kommenden Monaten etwas
langsamer vonstattengehen dürfte. An den Aktienmärkten hingegen ist
kurzfristig keine Bodenbildung der aktuellem Abwärtstrends erkennbar.
Zu unberechenbar sind derzeit die Konjunkturerwartungen für den weiteren Jahresverlauf und damit auch die Gewinnprognosen vieler Unternehmen. Der Euro dürfte sich erst bei einer konkreten Aussicht auf den Einstieg der EZB in die überfällige Zinswende stabilisieren. Vorerst bietet sich daher an, die Kapitalanlage weiterhin etwas vorsichtiger zu gestalten, selbst wenn bei einer überraschenden Trendwende für Risikoanlagen erst etwas später der Einstieg gelingt.
Zu unberechenbar sind derzeit die Konjunkturerwartungen für den
weiteren Jahresverlauf und damit auch die Gewinnprognosen vieler
Unternehmen. Der Euro dürfte sich erst bei einer konkreten Aussicht auf
den Einstieg der EZB in die überfällige Zinswende stabilisieren. Vorerst
bietet sich daher an, die Kapitalanlage weiterhin etwas vorsichtiger zu
gestalten, selbst wenn bei einer überraschenden Trendwende für
Risikoanlagen erst etwas später der Einstieg gelingt.
Die
mittel- bis langfristigen Perspektiven bleiben aber positiv und dürfen
bei aller Sorge nicht aus dem Blick geraten, denn massive Investitionen
zur Steigerung der Resilienz sind in den kommenden Jahren absehbar.
Staaten werden nicht nur ihre digitale Infrastruktur modernisieren. Auch die robustere Aufstellung der Gesundheitssysteme und die Steigerung der Unabhängigkeit von fossilen Energierohstoffen werden angegangen. Zudem kann in Deutschland mit einer Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren gerechnet werden. Auch Unternehmen werden in die Dekarbonisierung ihrer Produktion investieren, ihre Geschäftsabläufe an die neuen geopolitischen Gegebenheiten anpassen und Lieferketten robuster aufstellen. Mit diesen Veränderungen werden in den kommenden Jahren auch für Anleger wieder enorme Chancen entstehen, die an den Kapitalmärkten wie immer rechtzeitig eingepreist werden dürften.
Ihr Carsten Mumm
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