avesco: Häufige Annahmen über Impact Finance unter der Lupe

avesco: Häufige Annahmen über Impact Finance unter der Lupe
Impact Investing

Das Finanzierungskonzept Impact Finance (bekannter unter dem Begriff Impact Investing) wird zusehends populärer, doch gibt es immer noch viele Vorurteile um dieses Thema. In unserem Artikel nehmen wir drei häufige Annahmen in den Blick.

03.04.2024 | 08:14 Uhr

Mythos versus Realität: drei häufige Annahmen über Impact Finance

Annahme 1: Es gibt keine klaren Standards und Messmethoden im Bereich Impact Investing

Viele Investor:innen haben bedenken, dass es beim Impact Investing keine klaren Standards und Messmethoden gibt. Diese Bedenken sind zum Teil auch begründet – noch. Tatsächlich hat sich in den letzten Jahren eine Vielzahl von Standards und Richtlinien entwickelt, um die Wirkung von nachhaltigen Geldanlagen zu messen; einige Beispiele sehen Sie in der folgenden Übersicht:

Impact Management Project (IMP): Das IMP ist eine gemeinsame Initiative von mehreren Organisationen, darunter GIIN, Global Reporting Initiative und Principles for Responsible Investment. Es hat das Ziel, Prinzipien für das Management von Wirkungsinvestitionen zu definieren und zu fördern. Das IMP-Framework bietet einen standardisierten Ansatz, um die Wirkung von Investitionen zu messen, zu managen und über sie zu berichten.

Principles for Responsible Investment (PRI): Die PRI sind eine Initiative der Vereinten Nationen, an der sich rund 3.000 institutionelle Investoren beteiligen. Sie haben sechs Prinzipien formuliert, die Investoren bei der Integration von Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG) in ihre Anlageentscheidungen unterstützen sollen. Die Prinzipien schaffen einen Rahmen für verantwortungsbewusstes Investieren und beinhalten auch Aspekte der Wirkungsmessung.

Impact Reporting and Investment Standards (IRIS): IRIS ist ein Set von standardisierten Metriken und Definitionen, die von der Global Impact Investing Network (GIIN) entwickelt wurden. Sie dienen dazu, die Wirkung von Investitionen in Bereichen wie soziale Entwicklung, Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu messen.

Sustainable Development Goals (SDGs): Die SDGs wurden von den Vereinten Nationen formuliert und bieten einen Rahmen für nachhaltige Entwicklung. Sie umfassen 17 Ziele, die bis 2030 erreicht werden sollen, darunter Armutsbekämpfung, Bildung, Gesundheit, Geschlechtergleichstellung und Klimaschutz. Viele Investor:innen verwenden die SDGs als Referenzpunkt, um ihre Wirkung zu messen.

Die Bemühungen einen Rahmen zu bieten für Impact Investor:innen sind da. In der Marktstudie „Impact Investing in Deutschland 2022“ der Bundesinitiative Impact Investing (BIII) zeichnet sich allerdings auch das Bild ab, dass sich am deutschen Markt noch kein einheitlicher Impact-Messung und-Management (IMM) Standard etabliert hat. Weiter heißt es: „Richtlinien und Methoden wie z. B. die Impact Principles, die EU-Taxonomie, die IRIS+ Kategorisierung von Impact oder die Impact Management Project (IMP) Five Dimensions werden von vielen Akteuren genutzt. Gleichzeitig greift die Hälfte der Teilnehmenden weiterhin auch auf eigene Metriken und Indikatoren zurück. Mehr als zwei Drittel messen den positiven Impact anhand klar definierter Key Performance Indikatoren.“

Die Teilnehmenden der Studie wünschen sich für die Zukunft der Impact Finance „eine höhere Transparenz und Fortschritte im Bereich der Gesetzgebung, (…), Fortschritte in Impact-Management und Impact-Messung und vor allem auch eine einheitliche Definition von Impact.

Diese Bild spiegelt auch der Marktbericht Nachhaltige Geldanlagen 2023 (Vgl. S. 42, Grafik 6.6) vom Forum Nachhaltige Geldanlagen e. V. (FNG) wider. Zu den wahrgenommenen Hemmnissen im Bereich Impact Investments zählen vor allem die fehlende regulatorische Klarheit, fehlende Daten / Messbarkeit der Taxonomie, ein fehlender Marktstandard und Vergleichbarkeit sowie ein fehlender einheitlich anerkannter Reportingstandard.

Annahme 2: Impact Finance bringt keine finanzielle Rendite

Zwar wollen Impact Investor:innen aus Überzeugung drängende soziale und ökologische Probleme lösen, die große Mehrheit allerdings möchte nicht auf Rendite verzichten (Vgl. Marktstudie „Impact Investing in Deutschland 2022). Aus der Studie geht hervor, dass die Erwartungen bezüglich Impact und finanzieller Rendite erfüllt werden.

Die Teilnehmenden geben an, dass in über 70 % der Fälle sowohl die Impact Performance als auch die finanzielle Performance ihres Impact Portfolios ihren Erwartungen entspricht (Abb. 1). Darüber hinaus ist die Anzahl der Teilnehmenden, deren Erwartung übertroffen wurde, in beiden Fällen hoch.

Abb. 1: Erwartungen zu Impact Performance
Abb. 1: Erwartungen zu Impact Performance

Abb. 1: Erwartungen zu Impact Performance und finanzielle Performance beim Impact Investing (Quelle: Marktstudie Impact Investing in Deutschland 2022, Bundesinitiative Impact Investing)

Die Studienauswertung „GIIN Perspectives: Evidence on the Financial Performance of Impact Investments“ (2017) fasst mehr als 12 Studien zusammen zur finanziellen Performance von Impact Investments. Die Autor:innen halten unter anderem fest,

  • dass Impact-Investor:innen, die eine marktübliche Rendite anstreben, diese auch erzielen können.
  • dass über verschiedene Strategien und Anlageklassen hinweg, Fonds (…), die eine marktübliche Renditen anstreben, ähnliche Ergebnisse wie ihre Konkurrenten auf den konventionellen Märkten erzielen.
  • dass die Daten darauf hindeuten, dass die Auswahl des Fondsmanagers der Schlüssel zur Erzielung hoher Renditen ist; allgemein spiegelt die Bandbreite der Fondsrenditen bei Impact Investments diejenige bei konventionellen Anlagen wider.

Wichtig zu erwähnen: Die finanzielle Rendite von Impact Investments hängt stark von den spezifischen Anlagestrategien und -zielen ab. Jede:r Investor:in sollte seine / ihre individuellen Anlageziele, Risikotoleranz und Definition von finanzieller Rendite berücksichtigen.

Annahme 3: Impact Finance ist nur für Philanthropen

Oftmals herrscht die Annahme, dass Impact Finance nur für Philanthropen geeignet ist, die bereit sind, einen großen Teil ihres Vermögens für wohltätige Zwecke zu spenden. Doch das ist ein Missverständnis. Impact Investing wird von unterschiedlichen Akteuren praktiziert – etwa privaten Finanzinstituten, Investmentfonds, Stiftungen, Family Offices, Privatinvestoren oder Versicherungsgesellschaften. Diesen unterschiedlichen Akteuren bietet Impact Investing eine Möglichkeit, ihr Geld in nachhaltige Projekte und soziale Unternehmen zu investieren und dabei sowohl finanzielle Rendite (siehe Vorurteil 2) als auch positive gesellschaftliche Wirkung zu erzielen.

Es gibt verschiedene Investmentfonds und Bundesinitiativen, die speziell auf Impact Investments setzen und auch Kleinanleger:innen den Einstieg ermöglichen. Zudem bieten grüne Bonds und andere nachhaltige Anlageprodukte attraktive Investitionsmöglichkeiten im Bereich Impact Investing. Es geht also nicht nur um reines Spenden, sondern um sinnvolle Kapitalanlagen mit messbarer Wirkung. Impact Investing ist somit keineswegs nur für Philanthropen reserviert, sondern bietet Investor:innen aller Couleur die Chance, ihr Geld gewinnbringend einzusetzen und gleichzeitig etwas Gutes zu bewirken.

Fazit: Impact Finance und häufige Annahmen

Das Thema Impact Finance hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Dennoch gibt es immer noch einige (berechtigte) Vorurteile, die sich hartnäckig halten. Eines davon ist die Annahme, dass Impact Investing nur für Philanthropen geeignet ist. Doch das stimmt nicht. Jede:r Anleger:in kann in nachhaltige Projekte investieren und dabei sowohl soziale / ökologische als auch finanzielle Rendite erzielen. Ein weiteres Missverständnis betrifft die Frage nach der Rentabilität von Impact Investments. Viele glauben fälschlicherweise, dass solche Investitionen keine finanziellen Gewinne bringen können. Dabei gibt es mittlerweile zahlreiche Fonds und Bonds, die gezielt auf nachhaltige Unternehmen setzen und attraktive Renditen erwirtschaften. Im Bezug auf klare Standards und Messmethoden im Bereich Impact Investing gibt es allerdings noch Luft nach oben. Marktstudien der BIII oder des FNG zeigen, dass hier noch nachgebessert werden muss.

Disclaimer

Bei dieser Marketingmitteilung handelt es sich nicht um eine Empfehlung zum Kauf bzw. zur Zeichnung von Kommanditanteilen an der European Social Innovation and Impact Fund GmbH & Co. KG („ESIIF GmbH & Co. KG“), die ein geschlossener Spezial-AIF nach § 2 Abs. 4 des Kapitalanlagengesetzbuches („KAGB“) ist. Sie ist auch weder ein Verkaufsprospekt noch eine Aufforderung zum Kauf. Potentielle Anleger sollten den Gesellschaftsvertrag und das Muster der Beitrittsvereinbarung sowie ergänzend das Private Placement Memorandum („PPM“) lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um die Beteiligungsmöglichkeit und die damit verbundenen potenziellen Chancen und Risiken vollständig zu verstehen. Alle Angaben in dieser Marketingmitteilung stammen mit Ausnahme der separat gekennzeichneten Quellenangaben von der ESIIF GmbH & Co. KG und beruhen auf eigener Ausarbeitung. Die unverbindlichen Angaben zur Beteiligung ESIIF GmbH & Co. KG sind verkürzt dargestellt und stellen kein öffentliches Angebot dar. Die Investmentmöglichkeit richtet sich ausschließlich an professionelle und semi-professionelle Anleger gemäß § 1 (19) Nr. 32 und 33 KAGB mit Sitz in Deutschland. Potentielle Anleger sollten vor einer Beteiligung in jedem Fall eine eigene steuerliche und rechtliche Beratung durch fachkundige Dritte einholen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es sich bei der vorliegenden Marketingmitteilung um die werbliche Kurzinformation zu einer Anlagemöglichkeit in eine unternehmerische Beteiligung handelt. Einzelheiten zu dieser Investitionsmöglichkeit entnehmen Sie bitte dem Gesellschaftsvertrag, dem Muster der Beitrittsvereinbarung und dem PPM, die unter anderem bei der avesco Management GmbH, Mohrenstraße 34 in 10117 Berlin und bei der Finanzierungsagentur für Social Entrepreneurship GmbH („FASE“), Prinzregentenplatz 10 in 81675 München erhältlich sind. Stand: August 2021

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