James Athey, Investment Director bei abrdn, kommentiert den Rücktritt von Premierministerin Liz Truss wie folgt:
21.10.2022 | 07:53 Uhr
„Die Nachrichten aus Großbritannien überschlagen sich
weiterhin. Die Tories begnügen sich nicht mit einer fast vollständigen
Kehrtwende in der Politik, sondern geben weiterhin ihr Bestes, um sich auf
absehbare Zeit unwählbar zu machen.
Unterdessen beginnt die Bank of England am 1. November mit dem Verkauf von
Vermögenswerten. Sie ist nach wie vor der Ansicht, dass eine gewisse Vorsicht
im Hinblick auf weitere Zinserhöhungen angebracht ist. Die Bank ist nämlich
fest davon überzeugt, dass die kommende Rezession ihr Inflationsproblem lösen
wird. Möglicherweise haben sie recht. Aber ich halte diese Strategie für zu
hoffnungsvoll und für eine Strategie, die ihre Glaubwürdigkeit aufs Spiel setzt
– eine Währung, die man sich hart erarbeitet und doch so leicht verliert.
Was das für die Märkte bedeutet, kommt mir im Moment wie ein Jahrmarktspiel
vor. Es scheint, als ob der Zinsmarkt immer noch zu viele Zinserhöhungen, zu
wenig Unsicherheit und eine Inflationsprämie einpreist, sodass die Kurve
unserer Meinung nach steiler werden sollte. Die Märkte scheinen immer noch zu
glauben, dass sie die Bank of England zu einer aggressiveren Zinserhöhungspolitik
zwingen können. So bleibt das vordere Ende schwach, und hält die Kurve unter
Abflachungsdruck."
Diesen Beitrag teilen: