Columbia Threadneedle: Wahlen in Großbritannien - Britische Aktien stark unterbewertet

Columbia Threadneedle: Wahlen in Großbritannien - Britische Aktien stark unterbewertet
Kommentar

Das Vereinigten Königreich wählte heute ein neues Parlament. Wie die Wahl ausgehen könnte und was das für Großbritanniens Wirtschaft und Märkte bedeutet, erläutert Toby Bush, Client Portfolio Analyst, UK Equities bei Columbia Threadneedle Investments:

04.07.2024 | 15:48 Uhr

Die Meinungsumfragen deuten bei der heutigen Wahl auf einen möglichen Erdrutschsieg für Labour hin. Eine neue politische Stabilität dürfte die Anleger erfreuen – und dies dürfte zu einer Neubewertung britischer Aktien führen, die trotz des Anstiegs der Fusions- und Übernahmeaktivitäten in diesem Jahr immer noch abgestraft werden. Wir gehen davon aus, dass britische Unternehmen weiterhin attraktive Ziele für Übernahmen aus dem Ausland und für Private-Equity-Investitionen sein werden, denn der innere Wert dieser Unternehmen ist viel höher, als es die derzeitigen gedrückten Aktienkurse vermuten lassen. In der Tat ist der britische Markt im Vergleich zu seinen eigenen historischen Durchschnittswerten und dem Rest der Welt stark unterbewertet.

Nach einer schwierigen Zeit für die britische Wirtschaft gibt es nun Grund zum Optimismus: Eine Reihe von zukunftsorientierten Frühindikatoren zeigen nach oben, und die Inflation geht recht schnell zurück und erreichte im Mai das 2-Prozent-Ziel. Die Hoffnungen auf eine Zinssenkung im August haben Auftrieb erhalten, zumal das Haushaltsdefizit und die hohe Staatsverschuldung des Vereinigten Königreichs die neue Regierung wahrscheinlich von nennenswerten Senkungen bei der Steuer oder der Sozialversicherung abhalten dürften. In der Vergangenheit war die Entwicklung des britischen Aktienmarktes stark von Zinssenkungen abhängig. 

Das starke Lohnwachstum hat zu einem Anstieg der Sparquote geführt und so die Wirtschaft gestützt: Das reale Einkommen der privaten Haushalte ist gestiegen – sogar vor den Zinssenkungen – , und Verbraucher haben ihre Ausgaben nach oben korrigiert.

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