DPAM: Aktien und Anleihen – Worauf es bei Impact-Investments ankommt

Anahi Machado und Mathias Talmant, Fondsmanager bei DPAM
Kommentar

Anahi Machado und Mathias Talmant, Fondsmanager bei DPAM, erläutern anhand zweier Impact-Strategien, wie sie ihre Investments auswählen.

10.09.2024 | 09:12 Uhr

Vor einem Investment bewerten die Fondsmanager die Ausrichtung jedes Unternehmens im Hinblick auf die ihre positive ökologische und soziale Wirkung in verschiedenen Bereichen, wie z.B. in nachhaltiger Landwirtschaft und Ernährung, Finanzen, Bildung, Gesundheit und Energie. Dabei wird u.a. die Umsatzverteilung, die Investitionen sowie andere sektorspezifische KPIs untersucht.

Impact-Investment in Aktien
Mathias Talmant:

  • Mindestens 30 % der Einnahmen eines Unternehmens sollten aus wirkungsbezogenen Quellen stammen. Ist dies nicht der Fall, müssen mindestens die Hälfte der Investitions- oder F&E-Ausgaben auf positive Auswirkungen ausgerichtet sein. Wir führen intern und mit den Unternehmen aktive Debatten, um sowohl die Wahrscheinlichkeit einer positiven Nachhaltigkeitswirkung als auch eine hohe finanzielle Rendite zu gewährleisten.
  • Wir wollen Impact Washing um jeden Preis vermeiden.
  • Auf dem Weg zur Erreichung der verschiedenen UN-Entwicklungsziele liegt noch ein weiter Weg vor uns. Das gilt sowohl für die Erfüllung unserer Klimaverpflichtungen und anderer Umweltziele als auch bei der Bewältigung wichtiger gesellschaftlicher Herausforderungen.
  • Impact-Investments in Aktien und Anleihen bieten ein anderes Maß an Liquidität, Transparenz und Risiko als Impact-Investments in Private Equity oder Risikokapital. Sie richten sich daher an ein breiteres Anlegerspektrum.
  • Impact Investing kann und sollte für jeden relevant sein, der etwas bewirken möchte.

Beispiel-Investment: Aktien von Weyerhaeuser

  • Weyerhaeuser ist ein amerikanisches Holzunternehmen, das aufgrund seiner nachhaltigen Forstwirtschaft als Impact-Investment interessant ist. Weyerhaeuser pflanzt für jeden geernteten Baum einen neuen wieder an und stellt seine Holzprodukte zu 100 % aus zertifizierten, nachhaltigen Holzfasern her. Damit ist das Unternehmen in seinem Bereich Klassenbester.
  • Zudem versucht Weyerhaeuser, die Einnahmen aus jedem Hektar Land zu maximieren, indem man beispielsweise Land für erneuerbare Energieprojekte verpachtet oder CO2-Gutschriften für nachhaltig bewirtschaftete Wälder anstrebt. Auch auch ein Projekt zur Kohlenstoffspeicherung wird entwickelt.

Impact-Investment in Anleihen
Anahi Machado:

  • Auch im Bereich festverzinslicher Wertpapiere muss man bei Impact-Investitionen nicht auf Renditeerwartungen verzichten. Da die Zentralbanken in Richtung Zinssenkungen tendieren sind Anleihen mit fester Laufzeit sehr attraktiv.
  • Bei der Titelauswahl ziehen wir keine wirkungsorientierten Projekte in Betracht, wenn der Emittent selbst seine Wirkungs-KPIs nicht erfüllt. Unser Ziel ist es, uns auf das Unternehmen selbst und seine breitere Wirkung zu konzentrieren.
  • Die Impact-Themen, die wir mit unseren Strategien abbilden, werden von der Responsible Investment Steering Group (RISG) von DPAM festgelegt. Diesem Gremium gehören hochrangige Vertreter aus dem gesamten Unternehmen sowie aus dem Kompetenzzentrum für verantwortungsbewusstes Investment an.
  • Die Impact Governance wird zusätzlich durch ein Sustainable Impact Themes Operational Committee (SITOC) überwacht, das entlang unserer Investmentpipeline sicherstellt, dass jede einzelne Beteiligung im Portfolio die festgelegten KPIs erfüllt und ein überzeugendes und nachhaltiges Impact-Engagement nachweisen kann.

Beispiel-Investment: Sozialanleihe von Howoge

  • Diese deutsche kommunale Wohnungsbaugesellschaft konzentriert sich auf den Bau und die Instandhaltung von bezahlbarem Wohnraum in und um Berlin, insbesondere für Studenten und einkommensschwache Haushalte. Die Monatsmieten entsprechen nur 17,5 % des durchschnittlichen Haushaltsnettoeinkommens; sie liegen damit unter der Schwelle von 25 %, die als erschwinglich gilt. Der Wohnungsbestand ist außerdem energieeffizienter als der Durchschnitt, was die Belastung durch steigende Energierechnungen verringert.


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