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Konjunktur

ZEW-Konjunkturerwartungen fallen deutlich stärker als erwartet

Die Sorgen vor einer erneuten Verschärfung der Corona-Krise hat die Stimmung deutscher Finanzexperten belastet. Die Konjunkturerwartungen des Forschungsinstituts ZEW haben sich im August deutlich stärker als erwartet eingetrübt.

10.08.2021 | 12:05 Uhr

Der Indikator fiel im Vergleich zum Vormonat um 22,9 Punkte auf 40,4 Punkte, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte. Analysten hatten im Schnitt nur einen Rückgang auf 55,0 Punkte erwartet.

Im Mai hatte der Indikator mit 84,4 Punkten noch den höchsten Stand seit über 21 Jahren erreicht. Seitdem ist der Indikator drei Mal in Folge gefallen. "Dies weist auf zunehmende Risiken für die deutsche Konjunktur hin, wie etwa eine mögliche vierte Covid-Welle ab Herbst oder eine Abschwächung des Wachstums in China", erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach.

Die Bewertung der aktuellen Lage hat sich im August unterdessen verbessert, allerdings weniger als erwartet. Der entsprechende Indikator stieg um 7,4 Punkte auf 29,3 Punkte. Erwartet wurde ein Anstieg auf 31,0 Zähler. "Die seit Monaten andauernde deutliche Verbesserung der konjunkturellen Lageeinschätzung zeigt, dass sich die Erwartungen außerdem auf Grund des schon erreichten höheren Wachstums abschwächen", so Wambach.

"Die ZEW-Konjunkturerwartungen bereiten uns auf wesentlich geringere Wachstumsraten vor", mahnte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt von der VP Bank. Die Nachholeffekte aus der Corona-Krise würden nicht ewig währen. "Darüber hinaus macht auch die Delta-Variante des Coronavirus der Welt zu schaffen", so Gitzel. "Die bereits in Kraft getretenen Restriktionen im Reiseverkehr sind eine konjunkturelle Belastung, kommen weitere Eindämmungsmaßnahmen hinzu, könnte dies die Konjunktur erneut stark belasten."

In der Eurozone sind die Konjunkturerwartungen im August ebenfalls den dritten Monat in Folge gesunken. Sie gingen um 18,5 Punkte auf 42,7 Punkte zurück. Die Lagebewertung stieg um 8,6 Punkte auf 14,6 Punkte. Deutlich gesunken sind die Inflationserwartungen für die Eurozone. Sie fielen um 27,4 Punkte auf 42,2 Punkte. Dies ist laut ZEW eine Folge der gesunkenen Konjunkturerwartungen.

Quelle: dpa-AFX

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