Wie die USA mit dem „Pennsylvania Bitcoin Strategic Reserve Act“ Europa weiter abhängen könnten
20.11.2024 | 09:41 Uhr
Die Diskussion um Bitcoin und andere Kryptowährungen ist ein globales Thema, das von technologischen, wirtschaftlichen und politischen Faktoren geprägt wird. Während die USA zunehmend innovative Wege suchen, um die Potenziale der Blockchain-Technologie und Kryptowährungen zu nutzen, verharrt Europa in einer skeptischen Haltung. Der kürzlich in Pennsylvania eingebrachte Gesetzentwurf „Pennsylvania Bitcoin Strategic Reserve Act of 2024“ ist ein deutliches Signal dafür, dass die USA in Sachen Bitcoin den nächsten Schritt gehen – unterstützt von politischen Veränderungen wie der Wiederwahl von Donald Trump und einem möglichen Rücktritt von SEC-Vorsitzendem Gary Gensler. Europa riskiert, durch seine restriktive Haltung ins Hintertreffen zu geraten.
Der von Mike Cabell, einem republikanischen Kongressabgeordneten, vorgeschlagene Gesetzentwurf soll es Pennsylvania ermöglichen, bis zu 10 % seiner staatlichen Finanzreserven in Bitcoin zu investieren. Unterstützt von der Non-Profit-Organisation „Satoshi Action Fund“, verfolgt der „Pennsylvania Bitcoin Strategic Reserve Act“ zwei zentrale Ziele:
Bitcoin wird Inflationsschutz und somit als Absicherung gegen die Wertminderung traditioneller Fiat-Währungen angesehen, da seine Umlaufmenge auf 21 Millionen Einheiten begrenzt ist.
Die Aufnahme von Bitcoin ins Portfolio der staatlichen Reserven soll finanzielle Diversifikation und somit Stabilität und Innovationskraft stärken.
Mike Cabell betonte, dass Pennsylvania durch diese Maßnahme eine Vorreiterrolle in den Bereichen finanzielle Widerstandsfähigkeit und technologische Modernisierung einnehmen wolle. Bitcoin werde dabei nicht nur als Spekulationsobjekt, sondern als strategischer Wertspeicher gesehen.
Parallel zu diesen Entwicklungen spielen politische Umwälzungen auf nationaler Ebene eine entscheidende Rolle. Die Wahl von Donald Trump, der sich in seiner Kampagne zunehmend offen für Kryptowährungen gezeigt hat, könnte die politische Haltung der USA weiter in Richtung einer Bitcoin-freundlichen Agenda verschieben. Trump hat mehrfach betont, dass die USA in Zukunft in ihrer Innovationskraft gestärkt werden müssten – ein Ansatz, der Bitcoin und Blockchain-Technologien in den Fokus rücken könnte.
Gleichzeitig steht die SEC (U.S. Securities and Exchange Commission) vor einem möglichen Umbruch: Gerüchten zufolge könnte der umstrittene SEC-Vorsitzende Gary Gensler seinen Posten bald räumen. Gensler, der für seine harte Haltung gegenüber Kryptowährungen bekannt ist, hatte sich wiederholt gegen Bitcoin-ETFs und andere Krypto-Produkte ausgesprochen. Sein Rücktritt könnte den Weg für eine regulatorische Entspannung und eine offenere Haltung gegenüber Kryptowährungen ebnen – ein Faktor, der die USA weiter an die Spitze der Krypto-Innovation bringen könnte.
Im Kontrast dazu zeigt sich Europa weiterhin als skeptisch gegenüber Bitcoin und anderen Kryptowährungen. Strenge Regulierungen und eine ablehnende Haltung bremsen Innovationen aus und machen den Kontinent weniger attraktiv für Krypto-Unternehmen. Während Sicherheitsbedenken und der Schutz vor illegalen Aktivitäten wichtig sind, führen diese Maßnahmen auch dazu, dass Europa den Anschluss an dynamische Märkte verliert.
Beispiele für diese Einschränkungen sind die regulatorischen Hürden für Krypto-Dienstleister und der Vorstoß der EU, energieintensive Mining-Methoden zu verbieten. Dies schafft ein Klima, in dem Start-ups und Investoren ihre Aktivitäten zunehmend in Länder mit kryptofreundlicheren Rahmenbedingungen verlagern – wie die USA.
Die progressive Haltung der USA gegenüber Bitcoin bringt zahlreiche Vorteile mit sich:
Die Kombination aus politischer Unterstützung, regulatorischer Entspannung und strategischer Planung in den USA stellt Europa vor große Herausforderungen. Der Kontinent riskiert, den technologischen Anschluss zu verlieren, da Talente und Investitionen in kryptofreundlichere Regionen abwandern. Dies hat mehrere langfristige Konsequenzen:
Die Entwicklungen in den USA – sei es der „Pennsylvania Bitcoin Strategic Reserve Act“, die Wiederwahl von Donald Trump oder die möglichen personellen Veränderungen bei der SEC – zeigen, wie ein flexibler, zukunftsorientierter Ansatz im Umgang mit Kryptowährungen aussehen kann. Europa läuft Gefahr, durch seine restriktive Haltung ins Hintertreffen zu geraten.
Wenn der europäische Kontinent nicht bald beginnt, Kryptowährungen auch als Chance und nicht nur als Risiko zu betrachten, könnten ihm wirtschaftliche, technologische und geopolitische Nachteile entstehen. Ein offenerer Umgang mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen ist dringend erforderlich, um nicht (nur) von den USA abgehängt zu werden.
Zertifikat:
Plan B Krypto Assets Strategies
ETI
Gesellschaft: Dietrich & Richter Private Asset Management AG
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