Technologische Umwälzungen schaffen Chancen – und Volatilität. Doch es gibt Möglichkeiten, KI-Innovationen zu nutzen und zugleich Risiken zu managen.
31.05.2024 | 10:48 Uhr
Unternehmen, die im Zentrum der KI-Revolution stehen, werden weithin
als teure, schnell wachsende Unternehmen angesehen, die man
normalerweise nicht in einem defensiven Portfolio halten würde. Wir sind
jedoch der Meinung, dass ausgewählte Titel aus dem KI-Ökosystem in eine
risikobewusste Aktienallokation passen, die auf hochwertige Quellen für
langfristiges Wachstum und eine durchdachte
Portfoliokonstruktionsstrategie setzt.
Anleger, die versuchen, das Risiko bei der Aktienallokation zu
reduzieren, greifen häufig auf traditionelle defensive Sektoren wie
Versorger oder Basiskonsumgüter zurück. Wir sind jedoch der Meinung,
dass Anleger ein breiteres Netz auswerfen sollten, um ein
Aktienportfolio zusammenzustellen, das unabhängig vom Marktumfeld relativ beständige Erträge
erzielt. Technologieaktien können in dieser Mischung eine wichtige
Rolle spielen, solange der Portfoliomanager sich auf Unternehmen mit
profitablen, nachhaltigen Geschäftsmodellen konzentriert.
Die Künstliche Intelligenz (KI) ist vielleicht der umwälzendste
Technologiezyklus seit der Erfindung des Internets. Dennoch befinden wir
uns erst in der Anfangsphase des Testens und Experimentierens mit
kommerziellen Anwendungen. Und es ist leicht, die Breite des
Technologiesektors aus den Augen zu verlieren, wenn das Rampenlicht auf
eine kleine Gruppe von Mega-Cap-Aktien gerichtet ist.
Das Potenzial der Künstlichen Intelligenz (KI), branchenübergreifend für
mehr Effizienz zu sorgen, hat den Unternehmen, die diese Umwälzung
ermöglichen, spektakuläre Gewinne beschert. Seit Ende 2022, als ChatGPT
ins Leben gerufen wurde, haben die „Glorreichen Sieben“ aufgrund ihrer
herausragenden Rolle bei der Entwicklung der Hardware und dem Aufbau der
Infrastruktur für Generative Künstliche Intelligenz (GKI) die Börsen
dominiert. Infolgedessen sind einige dieser Aktien jetzt hoch bewertet
und anfällig für Volatilität.
Gibt es also eine Möglichkeit, KI-getriebene Aktien in eine auf
Risikominderung ausgerichtete Aktienallokation einzubinden? Wir glauben
ja. Der Schlüssel liegt in der Suche nach Unternehmen mit qualitativ
hochwertigen Geschäftsmodellen, einem gewissen Maß an Stabilität und für
den Sektor relativ attraktiven Bewertungen, auch wenn sie vielleicht
etwas teurer sind als der breite Marktdurchschnitt. Wie andere
Unternehmen in einer defensiven Allokation zeichnen sich die von uns
favorisierten KI-Unternehmen durch eine hohe Profitabilität aus,
gemessen an der Gesamtkapitalrendite (ROA) und dem Ertrag auf das
investierte Kapital, die ein zuverlässiger Indikator für die künftige
Gewinnentwicklung sind. Kapitaldisziplin ist ein weiteres Merkmal, das
dazu beitragen kann, die Margen zu stützen, insbesondere in einem Umfeld
höherer Zinsen.
Anhand der folgenden Leitlinien können Anleger unserer Meinung nach
KI-Aktien identifizieren, die das richtige Gleichgewicht an Merkmalen
für eine risikoorientierte Allokation aufweisen.
Lehren aus früheren Technologiezyklen ziehen – Während
des Dotcom-Booms wurde die Innovation meist von unprofitablen
Unternehmen mit unerprobten Geschäftsmodellen angeführt, die auf
aggressives Wachstum abzielten. Diesmal ist das ganz anders. Viele
Unternehmen, die KI-Infrastrukturen aufbauen, sind profitabel, und
einige Top-Innovatoren bieten Qualitätsgeschäfte mit einem gewissen Maß
an Stabilität – unserer Ansicht nach wichtige Komponenten einer
defensiven Aktienallokation. Mit der Weiterentwicklung der Künstlichen
Intelligenz (KI) müssen jedoch auch spannende zukünftige Innovationen
genau unter die Lupe genommen werden. Die Dotcom-Blase hat uns gelehrt,
dass Anleger sich nicht von Versprechungen unbewiesener neuer Märkte
blenden lassen sollten und immer sicherstellen müssen, dass ein
bahnbrechendes Produkt durch ein glaubwürdiges Geschäftsmodell gestützt
wird.
Zwischen Technologiebereichen unterscheiden – Ein
Großteil des KI-getriebenen Aufschwungs wurde bisher von
Halbleiterherstellern und Cloud-Infrastrukturanbietern angeführt.
Softwareunternehmen standen bisher nicht an der Spitze der KI-Welle,
aber wir glauben, dass sie bald aufholen werden (Abbildung).
Die beträchtlichen Investitionen, die wir heute in Halbleiter und
Cloud-Infrastruktur sehen, werden nur dann einen angemessenen Ertrag
erzielen, wenn Softwareunternehmen in den kommenden Jahren in der Lage
sind, Generative Künstliche Intelligenz (GKI) zu monetarisieren. Wir
glauben, dass dies zu einer Beschleunigung des Umsatzwachstums in der
Softwarebranche führen würde, was ein Katalysator dafür sein könnte,
dass Software-Aktien zu ihren Halbleiter-Pendants aufschließen.
Ausgewählte Softwareunternehmen bieten Anlegern eine attraktive
Kombination aus Schutz und Wachstum und werden im Vergleich zu den
KI-Hardware- und Infrastrukturunternehmen zu relativ attraktiven
Bewertungen gehandelt.
Selektiv sein bei den „Glorreichen Sieben“ – Wir sind der Meinung, dass die Mega-Caps der gleichen fundamentalen Prüfung unterzogen werden sollten wie alle anderen Aktien in einem defensiven Portfolio: Anleger sollten sich auf qualitativ hochwertige Geschäftsmodelle konzentrieren, die die Flexibilität bieten, kurzfristige Marktbelastungen und längerfristige Herausforderungen zu bewältigen. Microsofts Cloud-Plattform und die Beziehung zum KI-Pionier OpenAI untermauern ein Qualitätsgeschäft für die KI-Ära. Alphabets starker Innovationsgrad sollte seiner digitalen Werbeplattform dabei helfen, die Fortschritte der Künstlichen Intelligenz (KI) zu nutzen. Angesichts des übergroßen Gewichts der „Glorreichen Sieben“ in den wichtigsten Benchmarks kann es jedoch riskant sein, große Positionen in der gesamten Gruppe zu halten – vor allem, wenn sich die Stimmung gegenüber der Gruppe verschlechtert, wie es im Jahr 2022 der Fall war. Unserer Ansicht nach sollten die Portfoliopositionen so kalibriert werden, dass eine defensive Strategie nicht übermäßig von einem potenziellen Abschwung bei den „Glorreichen Sieben“ betroffen ist, während gleichzeitig ein gewisses Maß an Aufwärtsbewegungen möglich ist, wenn steigende Märkte von den Mega-Caps angetrieben werden.
Es ist nicht einfach, diese Grundsätze in ein Aktienportfolio zu
integrieren. Unser bevorzugtes Rezept zur Risikominderung besteht darin,
sich auf Qualitätsunternehmen mit stabilen Aktien zu konzentrieren, die
zu attraktiven Preisen gehandelt werden, was wir QSP nennen. Diese
Formel lässt sich nur schwer auf Technologieunternehmen anwenden, denn
selbst außerhalb der „Glorreichen Sieben“ sind die Bewertungen
tendenziell höher als auf dem breiten Markt.
Die Lösung besteht darin, die QSP-Merkmale auszubalancieren, und zwar
sowohl bei der Analyse der einzelnen Unternehmen als auch bei der
Portfoliokonstruktion. Einige auf Künstliche Intelligenz (KI)
fokussierte Technologieunternehmen bieten eine außergewöhnlich hohe
Qualität, insbesondere in der Softwarebranche. Ein hohes Engagement in
Qualitäts- und Stabilitätsmerkmalen kann dazu beitragen, ein gewisses
Bewertungsrisiko auszugleichen. Wir sind außerdem der Meinung, dass
Anleger Aktien von Unternehmen anvisieren sollten, die im Vergleich zur
breiteren Technologiebranche relativ attraktiv bewertet sind.
Diese Merkmale können auch in einem Portfolio ausgeglichen werden. Mit
anderen Worten: Mit der richtigen Mischung von Aktien aus verschiedenen
Sektoren können die relativ hohen Bewertungen einiger
Technologieunternehmen durch besonders günstige Preise in anderen
Sektoren ausgeglichen werden. Das Ergebnis: ein Aktienportfolio mit
einer attraktiven Mischung aus QSP-Merkmalen, die aus verschiedenen
Sektoren und Branchen stammen. Durch die sorgfältige Auswahl von Aktien
hochwertiger Unternehmen, die an der KI-Revolution beteiligt sind,
können Anleger von einem revolutionären technologischen Wandel
profitieren, ohne das risikoärmere Profil einer breiten Aktienallokation
zu destabilisieren.
In diesem Dokument zum Ausdruck gebrachte Meinungen stellen keine Analysen, Anlageberatungen oder Handelsempfehlungen dar, spiegeln nicht unbedingt die Ansichten aller Portfoliomanagementteams bei AB wider und können von Zeit zu Zeit überarbeitet werden.
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