1.
KI-Entwickler
Ein wesentlicher Teil des aktuellen KI-Hypes konzentriere sich auf die Firmen,
die KI-Modelle entwickeln. So beispielsweise OpenAI, das durch den Erfolg von
ChatGPT einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden sei. „Bei vielen
KI-Modellen schließen wir nicht aus, dass sie tatsächlich irgendwann zu
Standardprodukten werden“, sagt Smith. „Allerdings gibt es Hunderte, wenn nicht
Tausende von Start-ups, die das nächste bahnbrechende Produkt entwickeln
wollen, und es lässt sich nur schwer vorhersagen, wer von ihnen sich am Ende
durchsetzen könnte.“
Ein
entscheidender Faktor dabei sei der Datenzugang: „Für das Training der KI
werden umfangreiche Datenmengen benötigt, und natürlich sind die Eigentümer
großer Datenbanken mit nicht öffentlichen Informationen hier im Vorteil, etwa
die bekannten Technologieriesen“, sagt Smith. „Deshalb konzentrieren wir uns
auf die bereits etablierten Unternehmen, die KI-Funktionen mit Erfolg in ihre
derzeitigen Anwendungen integrieren. Hier sehen wir kurzfristig die größeren
Chancen.“ Als Beispiel nennt Smith das Softwareunternehmen Microsoft. Es könne
das bestehende Office-365-Paket um KI-Funktionen ergänzen und dafür deutlich
höhere Abonnementpreise verlangen. „In diesem Teil der Wertschöpfungskette
rechnen wir in den nächsten zehn Jahren mit deutlichen Fortschritten“, so der
Experte.
2.
Computertechnik
Chancen sieht Smith auch bei den Unternehmen, die die Komponenten
bereitstellen, die KI-Anwendungen überhaupt erst möglich machen. „Sowohl das
Training von KI als auch die Einführung neuer Modelle sind sehr rechenintensiv.
Halbleiter bilden, wenn man so will, das Gehirn der KI“, sagt Smith. Der
Halbleitersektor dürfte deshalb unmittelbar vom KI-Trend profitieren. Er sei
zwar konjunktursensitiv, verspreche jedoch weiter exponentielles Wachstum. „Das
Marktvolumen könnte sich fast verdoppeln, von etwa 500 Milliarden US-Dollar im
Jahr 2022 auf über 1 Billion US-Dollar zum Ende des Jahrzehnts. Ein Großteil
davon dürfte auf die wachsende Nachfrage nach Rechenleistung aufgrund von KI
entfallen“, erklärt Smith.
3.
Infrastruktur
Auch Infrastrukturanbieter dürften von den Entwicklungen rund um KI
profitieren. Dazu zählt Smith unter anderem große öffentliche Cloud-Anbieter
wie Azure von Microsoft, mit denen Unternehmen ihre Rechenleistungen über große
Datenzentren in die Cloud verlagern könnten. „Der Vorteil ist, dass Kunden bei
Bedarf Zugang zu den fortschrittlichsten und leistungsfähigsten
Computersystemen haben, lediglich für die Nutzungszeit bezahlen und solche
Systeme nicht selbst vorhalten müssen“, erklärt Smith. Zum Bereich
Infrastruktur gehören zudem Hersteller von Hardware wie Netzwerkkomponenten und
Schaltern sowie die Anbieter von Software, die die Cloud effizienter mache.
„Letztere ist wichtig, da KI eine hohe Rechengeschwindigkeit und
Datenbandbreite erfordert“, so Smith.
Fazit:
„Letztlich
sehen wir nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, wie Firmen und Anwender von KI
profitieren können“, resümiert Smith. Allerdings dürfe man nicht vergessen,
dass sich KI noch am Anfang befinde. „Niemand weiß genau, wie sie in zehn
Jahren aussehen wird, wann Endnutzer der neuen Technik vertrauen und wie stark
KI in unseren Alltag integriert sein wird“, sagt Smith. „Umfangreiche Analysen
und aktive Anlagestrategien werden deshalb entscheidend bleiben, um KI-Hype und
-Realität auseinanderzuhalten.“
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