Columbia Threadneedle bleibt bei Aktien übergewichtet

Der August ist für die Aktienmärkte aufgrund der saisonalen Sommerflaute üblicherweise ein ruhiger Monat. In diesem Jahr verläuft er bisher jedoch alles andere als ruhig, da die Marktteilnehmer jede Menge makroökonomischer und unternehmensspezifischer Entwicklungen verdauen mussten.

28.08.2015 | 11:39 Uhr

Die bedeutendste darunter war vielleicht die Entscheidung Chinas, den Yuan abzuwerten. Von einigen Marktteilnehmern wird dieser Schritt als Zeichen für die weiteren Liberalisierungsabsichten der chinesischen Regierung in Bezug auf die Finanzmärkte interpretiert; andere wiederum sehen in ihm den Versuch, den erlahmenden Exportsektor des Landes zu stützen.

Die Abschwächung des Yuans stellt isoliert betrachtet sicherlich eine tief greifende Entscheidung dar, allerdings muss sie im richtigen Kontext gesehen werden. So hat sich der Yuan in den letzten 18 Monaten gegenüber anderen asiatischen und Schwellenländerwährungen in sehr starker Verfassung präsentiert, da es die People's Bank of China (PBoC) trotz des deutlich anziehenden US-Dollars vorzog, den CNY-Kurs zum Greenback stabil zu halten. Dies hat unweigerlich zu einer reduzierten Export-Wettbewerbsfähigkeit Chinas gegenüber der Konkurrenz geführt – und das zu einer Zeit, in der sich die heimische Wirtschaft spürbar abschwächt.

Unsere persönliche Einschätzung ist, dass eine Abwertung von 10 % die Erwartung der Märkte übertreffen würde. Sie wäre zudem positiv für das chinesische Wirtschaftswachstum und die heimischen Aktienmärkte (vermutlich auch für Risikoanlagen ganz allgemein), obgleich die PBoC Spekulationen über eine dauerhafte Abschwächung sehr schnell als „Unsinn“ abgetan hat. Der Vizegouverneur der chinesischen Zentralbank hat außerdem erklärt, dass der Yuan langfristig eine starke Währung bleiben wird und die PBoC einen marktbestimmten Wechselkurs anstrebt. Hier sei an den unmissverständlichen Wunsch Chinas erinnert, den Yuan als Reservewährung zu sehen (wie die Avancen des Landes bezüglich einer Aufnahme in den IWF-Währungskorb für Sonderziehungsrechte belegen). Vor diesem Hintergrund ergibt der Schritt hin zu einem stärker marktorientierten Wechselkurssystem durchaus Sinn.

Die vollständige Strategie im pdf-Dokument

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