Threadneedle hebt Wachstumsprognose für die Euro-Zone an

In jedem Konjunkturzyklus gibt es einige widersprüchliche Indikatoren, doch grundlegend scheint der Konjunkturtrend darauf hinzuweisen, dass die globale Wirtschaftserholung ausgehend von den Industrieländern an Fahrt gewinnt, sagt Mark Burgess, CIO bei Threadneedle.

20.02.2014 | 16:15 Uhr

In den USA sind die Konsumausgaben und der Immobilienmarkt nach wie vor stark und wir rechnen mit anziehenden Investitionsausgaben, denn das Geschäftsklima hellt sich auf und die Investitionsgüter werden immer älter. Zuletzt gab es auch einige enttäuschende Konjunkturzahlen, wie z. B. beim Lohnwachstum und den Automobilumsätzen, die genau beobachtet werden müssen. Ein entscheidender Faktor dafür war jedoch vermutlich das extrem schlechte Wetter. Gespräche mit zahlreichen in den USA ansässigen Unternehmen bestätigen die Einschätzung, dass die Vereinigten Staaten dank Schiefer-Revolution, schnellerer Reaktionszeiten und steigender Arbeitskosten in Fernost als Standort für das verarbeitende Gewerbe immer attraktiver werden. Das wird sich auch positiv auf die gesamtwirtschaftliche Aktivität auswirken. Wir haben unsere Prognosen für das BIP-Wachstum in den USA für 2014 auf 2,7 Prozent angehoben.

Im Vereinigten Königreich zieht der Immobilienmarkt weiter an und auch außerhalb des boomenden Londoner Markts gab es deutliche Verbesserungen. Die Arbeitslosenquote ist merklich gefallen und die Konsumausgaben deuten auf ein gestiegenes Verbrauchervertrauen hin, das 2013 durch massive Rückerstattungen aus Restschuldversicherungen gestärkt wurde. Dies schlug sich schnell in gestiegenen Ausgaben nieder, wovon vor allem die Automobilumsätze profitierten. Nachdem die Banken höhere Rückstellungen gebildet haben, kann für 2014 vermutlich mit Rückerstattungen in derselben Höhe gerechnet werden. Für dieses Jahr haben wir unsere Wachstumsprognose für das Bruttoinlandsprodukt auf 2,5 % angehoben. Für die Eurozone rechnen wir für dieses Jahr nun ebenfalls mit einem höheren Wachstum der gesamtwirtschaftlichen Aktivität von 1,1 %, denn die deutsche Wirtschaft legt kräftig zu und nach einem sehr schmerzlichen Anpassungsprozess während der schlimmsten Phase der Krise erholen sich auch Spanien und Portugal besser als erwartet. In Frankreich und Italien hingegen ist die Wirtschaftslage weiterhin flau.

In Japan muss dieses Jahr aufgrund des lange erwarteten Anstiegs der Mehrwertsteuer vermutlich mit einem etwas langsameren Wirtschaftswachstum gerechnet werden. Grundlegend dürfte das Wachstum jedoch einigermaßen robust bleiben. Die Mehrwertsteuer, der schwächere Yen und das steigende Konsum- und Geschäftsklima werden voraussichtlich zu einem ordentlichen Anstieg der Inflation führen.

Der vollständige Ausblick im pdf-Dokument

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