UBS: Osteuropa-Anleihen sollten auf Erholungskurs bleiben

„Die Rentenmärkte in den Schwellenländern Osteuropas können langfristig ähnliche Renditechancen bieten wie die Aktienbörsen, schwanken aber bedeutend weniger“, sagt UBS-Fondsmanager Aristoteles Damianidis.

23.01.2014 | 13:31 Uhr

Damianidis verantwortet den UBS (Lux) Bond Emerging Europe Fund (ISIN: LU0214905043) mit Fokus auf die Wirtschaft und die Kapitalmärkte der aufstrebenden östlichen Nachbarstaaten. Nach Einschätzung des UBS-Fondsmanagers verfügen die osteuropäischen Schwellenländer derzeit über wesentlich stabilere Finanzdaten als noch vor Jahren. „Nach der Lehman-Krise reduzierten diese Staaten ihre Leistungsbilanz- und Fiskaldefizite.“ Ungarn erwirtschafte aktuell sogar Überschüsse in Leistungsbilanz und im Primärhaushalt.

Dem UBS-Fondsmanager zufolge hatten die Schwellenmärkte Osteuropas stark unter der Finanz- und Eurokrise gelitten, die von den USA beziehungsweise Westeuropa ausgingen. Momentan erhole sich die Konjunktur in Europa jedoch zusehends. Hiervon profitierten die osteuropäischen Handelspartner mit ihren zahlreichen Industriearbeitsplätzen enorm: „So spielen Tschechien, Ungarn und die Slowakei eine wichtige Rolle als Fertigungsstandorte für die deutsche Automobilwirtschaft. Diese florieren derzeit, was auch die Inlandsnachfrage in den produzierenden Staaten stützt.“

Die Preise an den lokalen Rentenmärkten würden die bessere Lage aber noch längst nicht widerspiegeln, so Damianidis weiter. Osteuropa-Anleihen böten daher ein sehr attraktives Chance-Risiko-Verhältnis. „Aus den Renditeaufschlägen (Spreads) lässt sich errechnen, dass die Marktteilnehmer teilweise mit einer Ausfallwahrscheinlichkeit von 30 Prozent auf Sicht von fünf Jahren in der Kursfindung rechnen.“ Diesen Wert hält der UBS-Fondsmanager für unrealistisch, da er viel zu hoch sei. Dennoch erscheint es denkbar, dass mit Rentenpapieren aus Osteuropa jährliche Renditen von sechs Prozent zu erwirtschaften seien.

Damianidis unterteilt die Anleihemärkte Osteuropas in drei Segmente. „Zu den am stärksten entwickelten Ländern gehören Polen, Tschechien, Ungarn und die Slowakei.“ Es folgen Balkanstaaten wie Serbien, Montenegro und Albanien. „Diese Länder liegen zwei Stufen zurück, verfügen jedoch auch über ein größeres Aufholpotenzial.“ Zur dritten Gruppe zählt Damianidis Staaten aus dem Einflussgebiets Russland wie die Ukraine und Weißrussland sowie Russland selbst.

Ein Interview mit dem Fondsmanager im pdf-Dokument

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