Gesundheitsunternehmen beginnen zu erforschen, wie künstliche Intelligenz (KI) Effizienzgewinne für Patienten und medizinische Systeme erschließen kann. Doch damit aus Science-Fiction Realität wird, müssen KI-Anwendungen in diesem Sektor beweisen, dass sie die Profitabilität des Unternehmens verbessern können, um Erträge für Anleger zu erzielen.
16.06.2023 | 09:00 Uhr
Innovation ist eine starke Triebfeder für Veränderungen im Gesundheitswesen, und KI ist gut geeignet, um den Sektor aufzurütteln. Die Gesundheitssysteme verfügen über riesige Datenmengen, aus denen Erkenntnisse gewonnen werden können. Pharmaunternehmen suchen ständig nach Möglichkeiten, die langwierigen Prozesse der Arzneimittelentwicklung zu beschleunigen. Theoretisch könnte KI zu einem effizienteren Management in der gesamten Branche beitragen und den Gesundheitsunternehmen helfen, die richtigen Medikamente in der richtigen Menge für die richtigen Patienten bereitzustellen.
Doch von der Theorie zur Praxis ist es ein weiter Weg, vor allem bei neu entstehenden Technologien. Um diese Kluft zu überbrücken, bedarf es mehr geschäftlicher Beweise als wissenschaftlicher Glanzleistungen.
In all diesen Bereichen glauben wir, dass der Erfolg der KI an ihrer Fähigkeit gemessen werden wird, bessere Ergebnisse im Gesundheitswesen zu erzielen. Laut der UnitedHealth Group kann KI beispielsweise dazu beitragen, die Zeit zu verkürzen, die benötigt wird, um Daten in Erkenntnisse umzuwandeln. Wenn das strategisch umgesetzt wird, kann es zu einer besseren Entscheidungsfindung im Gesundheitswesen und zu niedrigeren Kosten für die Unternehmen führen.
Unternehmen wie Veeva Systems aus den USA und Icon aus Irland tragen bereits zur Einführung von KI in kommerziellen Instrumenten bei, und auch im klinischen Bereich werden weitere Fortschritte erwartet. Das Unternehmen Intuitive Surgical, das chirurgische Robotersysteme herstellt, sammelt Daten aus Millionen von Eingriffen, um Anomalien und Komplikationen zu erkennen. Google und Northwestern Medicine arbeiten an einem KI-Modell, das in der Lage sein könnte, Lungenkrebs früher zu erkennen als aktuelle Diagnoseinstrumente, wodurch sich die Chancen auf eine wirksame Behandlung erhöhen.
Unternehmen, die Geld in die Hand nehmen, um in Innovationen zu investieren, signalisieren damit, dass sie sich um eine beständige langfristige Profitabilität bemühen. Anleger sollten jedoch nicht versuchen, vorherzusagen, welche KI-Initiativen transformativ sein werden. Wir sind der Meinung, dass sich Anleger in Gesundheitsunternehmen immer auf das Geschäft konzentrieren müssen - nicht auf die Wissenschaft. So wie wir dieses Prinzip auf die Medikamentenentwicklung anwenden, die bekanntermaßen schwer vorherzusagen ist, glauben wir nicht, dass Anleger einen Vorteil bei der Vorhersage haben, wie die KI-Technologie die Zukunft des Gesundheitswesens gestalten wird.
Die Geschichte der bahnbrechenden Technologien ist von Misserfolgen durchsetzt. Als der Dot-Com-Boom die Anleger verblüffte, wurden zahllose frühe Lieblinge bereits im Keim erstickt. Doch die Technologie selbst hat die Welt, in der wir leben, bis zur Unkenntlichkeit verändert und viele neue profitable Branchen und Unternehmen hervorgebracht.
In ähnlicher Weise wird die KI-Revolution Zeit brauchen und sich nur schrittweise entwickeln. Aber technologische Zauberei ist nicht gleichbedeutend mit wirtschaftlichem Erfolg. Wenn eine erfolgreiche KI-Anwendung zur Massenware wird, könnte sie sogar die Profitabilität beeinträchtigen. Wenn ein Gesundheitsunternehmen einen glänzenden neuen Roboter vorstellt, müssen sich die Anleger fragen: Wie wird er Geld verdienen? Wie lange wird es dauern, bis er auf den Markt kommt? Wie sieht Ihre Wettbewerbsstrategie im Vergleich zu anderen Unternehmen aus?
Diese Fragen müssen im Vordergrund stehen, um den KI-Hype zu kontrollieren. Anleger in Gesundheitsunternehmen sollten sich unserer Meinung nach immer auf langlebige Unternehmen konzentrieren, die über ihre Kapitalkosten hinaus reinvestieren. Wenn ein Unternehmen mit diesen Eigenschaften auch einen vielversprechenden KI-Plan vorlegt, werden die Anleger weiter profitieren. Sollte die KI-Initiative jedoch scheitern, haben die Anleger immer noch ein profitables Unternehmen als Polster
In diesem Dokument zum Ausdruck gebrachte Meinungen stellen keine Analysen, Anlageberatungen oder Handelsempfehlungen dar, spiegeln nicht unbedingt die Ansichten aller Portfoliomanagementteams bei AB wider und können von Zeit zu Zeit überarbeitet werden.
Verweise auf spezielle Wertpapiere dienen lediglich der Veranschaulichung unserer Anlagephilosophie und stellen keine Anlageempfehlungen von AB dar. Die in dieser Präsentation genannten und beschriebenen Wertpapiere sind nicht alle Papiere, die für das Portfolio erworben, verkauft oder empfohlen wurden. Darüber hinaus sollte man nicht davon ausgehen, dass Investments in die genannten Wertpapiere zwangsläufig profitabel waren oder sein werden.
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