Capital Group: Technologie als Medizin für die Gesundheitsbranche

Capital Group: Technologie als Medizin für die Gesundheitsbranche
Technologie

Es erscheint kontraintuitiv, dass das moderne Gesundheitssystem krank sein könnte. Doch genau das ist der Fall.

15.05.2024 | 09:40 Uhr

„Ein falsch ausgerichtetes Versorgungsmodell und die bislang ausbleibende Heilung schwerer Krankheiten sind zwei der größten Probleme, die die moderne Gesundheitsversorgung plagen“, sagt Christophe Braun, Investment Director bei Capital Group. Er erklärt, weshalb gerade der technologische Fortschritt dazu beitragen könnte, die Krise zu überwinden.

Technologische Innovationen revolutionieren den Gesundheitssektor

Durchbrüche in der Forschung rund um die Künstliche Intelligenz (KI), bei der Datenanalyse und dem maschinellen Lernen könnten das Gesundheitssystem revolutionieren und deutlich effizienter machen, während die Patienten eine bessere Versorgung erhalten könnten. So seien etwa die Fortschritte bei den Gensequenzierungstechnologien verheißungsvoll. Eine dieser Technologien sei das Next Generation Sequencing (NGS), welches in der Lage sei, hunderte gezielte Sequenzierungen parallel durchzuführen. Traditionelle Methoden würden nicht einmal 20 schaffen. „Jüngste Durchbrüche in der Datenanalyse und der künstlichen Intelligenz haben dazu beigetragen, die Dauer von Gensequenzierungen und damit die Kosten für die Umwandlung von Rohdaten in verwertbare biologische Erkenntnisse zu verkürzen. So konnte NGS, das schon seit 2005 kommerziell verfügbar ist, mithilfe von KI seinen endgültigen Durchbruch feiern“, erklärt Braun. Derzeit würden immer mehr Unternehmen Diagnose- und Screeningtools, die auf NGS basieren, auf den Markt bringen.

Die Entdeckung von Medikamenten profitiere ebenfalls enorm vom technologischen Fortschritt. Noch würden 90 Prozent aller experimentellen Medikamente in der Entwicklungsphase scheitern.1 Um die Entwicklung effektiver zu gestalten, würden viele Pharmaunternehmen genetische Datenbanken aufbauen, indem sie die elektronischen Gesundheitsakten der Patienten mit den Daten aus der Gensequenzierung kombinierten. Aufgrund der dezentralen Natur genomischer und klinischer Daten sei es für Unternehmen jedoch schwierig, ihre Architektur so zu skalieren, dass sie die Analyse einer so großen Menge von Datenpunkten unterstützt. Das Unternehmen Regeneron Pharmaceuticals habe dieses Problem gelöst, indem es all seine Daten in eine Cloud hochgeladen habe. „Das ermöglicht es den Wissenschaftlern des Unternehmens, alle Daten zum Testen ihrer Theorien heranzuziehen, da die Daten aus einer einzigen Quelle stammen und in einem einheitlichen Format sind“, erklärt Christophe Braun. Die Wissenschaftler von Regeneron hätten so die Zeit, die für die Abfrage ihres gesamten Datenbestands benötigt werde, von 30 Minuten auf weniger als drei Sekunden reduzieren können.2

Auch AstraZeneca setze auf Technologie, um neue Therapieansätze zu entwickeln. Das britische Pharmaunternehmen habe sich auf die Behandlung von Krebserkrankungen spezialisiert – derzeit die zweithäufigste Todesursache weltweit3. Bereits heute verfügt AstraZeneca aus Sicht Brauns über eine Reihe von Technologieplattformen, die in verschiedenen Krankheitsstadien und bei verschiedenen Therapieansätzen eingesetzt werden können.

Novo Nordisk wiederum ist eine strategische Partnerschaft mit Microsoft eingegangen, um die Entdeckung und Entwicklung von Arzneimitteln zu beschleunigen. In deren Rahmen setze das Unternehmen KI ein, um riesige Mengen an wissenschaftlicher Literatur, Patenten, Berichten und Diskussionsforen zu sichten und Zusammenfassungen und Analysen zu erstellen, die die Forscher zu neuen Erkenntnissen führen könnten. Ein aktueller Schwerpunkt sei das Training von KI-Modellen zur Vorhersage des Risikos, an Atherosklerose zu erkranken, indem Biomarker identifiziert werden, die potenzielle Angriffspunkte für Medikamente darstellen. 

Abschließend gebe es auch bei Operationen ein großes Potenzial für technische Innovationen. Etwa einer von acht operierten Patienten leide beispielsweise unter postoperativen Komplikationen4 – eine Belastung für Patienten und Gesundheitssystem. Die Verknüpfung von Datenanalyse, KI und maschinellem Lernen mit robotergestützter Chirurgie könne sicherere und erfolgreichere Operationen ermöglichen. Erste erfolgreiche Versuche in diese Richtung gebe es schon: Das Unternehmen Intuitive Surgical entwickele Echtzeit-Anleitungen, die Chirurgen während eines Eingriffs mit zusätzlichen Informationen versorgen würden, um die Entscheidungsfindung zu verbessern. Christophe Braun sieht hier enormes Potenzial: „Solche Entwicklungen ebnen den Weg für mehr robotergestützte Operationen in den kommenden Jahren. Die Größe des globalen Marktes für Roboterchirurgie lag 2022 bei 6,3 Milliarden US-Dollar und wird in zehn Jahren voraussichtlich 26,8 Milliarden US-Dollar5 erreichen.“


1 Stand: Februar 2022. Quelle: Why 90% of clinical drug development fails and how to improve it, National Library of Medicine.
2 Stand: 31. August 2023. Quelle: Databricks.
3 Stand: Ende 2020. Quelle: Weltgesundheitsorganisation (WHO)
4 Stand: November 2022. Quelle: European Surgery.
5 Stand: April 2023. Quelle: GMI


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Dieses Material ist eine Marketingmitteilung

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