Uwe Diehl von ARTS Asset Management erklärt auf dem Fund Forum, warum sich Risikokontrolle mithilfe von Trendfolge für Investoren langfristig lohnt.
25.07.2023 | 07:15 Uhr von «Peter Gewalt»
Auf dem Fund Forum in München beschreibt Uwe Diehl von ARTS Asset Management in seinem Vortrag detailliert die wichtige Rolle von Trendfolgen in der Asset Allokation. Sein Credo lässt sich vereinfacht so zusammenfassen: Es könnte auch mal ganz anders kommen, als man sich wünscht. Mit Feuerlöscher und Rettungsboot fährt man deshalb besser. Was Diehl damit meint: Allein auf Long-Only-Strategien zu setzen, sei in der Vergangenheit zwar langfristig in der Regel lohnenswert gewesen. Doch die zum Teil heftigen zwischenzeitlichen Rücksetzer an der Börse kosteten Anleger Nerven und Gewinne.
Denn die psychologische Verlusttragfähigkeit von Anlegern sei nicht endlos. Die Angst mache ihnen immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Um dies zu vermeiden, seien hier Strategien gefragt, die auf eine genaue Trendfolge-Analyse und eine Entscheidungsfindung setzen, die nicht auf Emotionen, sondern auf umfangreicher Datenanalyse und intelligenten Algorithmen beruhe. ARTS Asset Management, ein Unternehmen der C-QUADRAT Gruppe, leiste hier mit seinen Quant-Fonds die passenden Lösungen – und zwar sowohl für Aktien- als auch Anleihen-Investments. Diehl rechnet anschaulich vor, wie das ARTS-Modell (Absolut Return Trading System) funktioniert und welche Renditen sich in der Vergangenheit etwa mit den Fonds C-QUADRATARTS Total Return Global AMI und C-QUADRAT ARTS Total Return Bond T erzielen ließen.
ARTS arbeitet seit 20 Jahren unverändert mit mathematischen Algorithmen und trifft daher Anlageentscheidungen unabhängig von menschlichen Emotionen. Entwickelt wurde das Handelssystem von Unternehmensgründer Leo Willert selbst. „Willert stellte sich damals die Frage, weshalb die Privatanleger eigentlich immer schlechter als die Märkte abschneiden würden“, erklärt Diehl. Ein Grund: Der Mensch neige dazu, gravierende Fehler zu machen, gerade wenn es turbulent an den Börsen zugehe.
So würden die Anleger zu lange an bestimmten Aktien festhalten und weiter Geld verlieren. Andere würden fälschlicherweise auf Analystenschätzungen vertrauen und ein festes Kursziel als Anker vor Augen haben. Das systematisches, regelbasierte und strukturelle Analysestrategie von ARTS vermeide diese kostspieligen Fehler.
Ein entscheidender Vorteil des Systems, so Diehl, sei die schnelle Anpassung des Portfolios an jeweiligen Marktentwicklung. Das könne wie Feuerlöscher in den Fällen Schlimmeres verhindern, wenn es an der Börse brennt und die Kurse schnell ins Rutschen kommen. Und an den Finanzmärkten würden Brände regelmäßig auflodern, wie Diehl anhand von Grafiken belegen kann. Großer Kursrücksetzer würde genau in diesen Fällen bei ARTS über ein aktives Risikomanagement vermieden, welches die wichtigsten Trends berücksichtige. Dabei würden die kurzfristigen Trends am stärksten gewichtet. Gemäß dem Motto „Gute Zeiten mitnehmen, schlechte vermeiden,“ wird die Aktienquote dann im Fonds reduziert, wenn die Märkte fallen, und erhöht, wenn der Aktienmarkt im Aufwind ist. Maßgeblich dafür sei das Momentum, also die Kursbewegung von Wertpapieren. „Das Handelssystem steigt in Aktien oder Fonds verschiedener Länder und Branchen erst dann ein, wenn sich ein positiver Markttrend manifestiert hat “, erklärt Diehl.
So hat das ARTS-Handelssystem beispielsweise im Frühjahr 2020 zu Beginn der Corona-Krise die Aktienquote erst drastisch reduziert, als die Aktienmärkte begannen zu fallen. Während der Sommermonate wurde die Aktienquote dann infolge der Markterholungsphase wieder erhöht. In den dynamischen Fonds kann ARTS so die Aktienquote zwischen null und 100 Prozent variieren. Dabei werde nicht auf Einzeltitel, sondern auf insgesamt 10000 Fonds und ETFs zurückgegriffen, so Diehl. Diese würden andauernd analysiert und die besten für ARTS verwendet. Insgesamt könnten die verschiedenen ARTS-Fonds auf insgesamt 86 verschiedene Aktienmärkte und 40 unterschiedliche Anleihemärkte zurückgreifen.
Die Trendfolgefonds aus dem Hause C-Quadrat „sind im Prinzip die Rettungsboote für Schiffsreisende auf schwerer See“, wie Diehl erklärt. „Wir können das Schiff, sprich die Märkte, nicht vom Untergang bewahren. Aber wir können zumindest Rettungsboot bereitstellen, um die Investments der Anleger zu retten.“ Diehl empfiehlt aber nicht, dass Investoren ihr ganzes Geld in das Trendfolgemodell investieren. „Man will ja auch nur im Notfall mit einem Rettungsboot durch die hohe See fahren.“ Fünf bis zehn Prozent dürfte die Beimischung von C-Quadrat-Fonds zur Absicherung im Portfolio des einzelnen Anlegers aber durchaus betragen, da sie sich viel stabiler in Krise entwickeln als andere Fonds.
So ist die Volatilität des Flaggschifffonds des Hauses, dem C-Quadrat ARTS Totale Return Global AMI, langfristig noch nicht einmal halb so hoch wie beim MSCI World. Dennoch hat der Fonds seit Auflage eine durchschnittliche Rendite von 5,3 Prozent erzielt, der MSCI World kommt auf 6,7 Prozent. „Diese Stabilität ist insbesondere vorteilhaft für alle diejenigen Anleger, die auch in Stresssituation an ihr Kapital kommen müssen“, sagt Diehl.
Auf die Frage, was das Handelssystem für die aktuelle turbulente Börsensituation vorhersage, antwortet Diehl, dass das quantitative Handelssystem keine Prognosen leisten könne und wolle. Die Momentum-Strategie als aktiver quantitativer Investment-Ansatz erhebe nicht den Anspruch, die Marktentwicklung vorhersehen zu können. „Wir folgen dem Trend, aber prognostizieren keinen“, so Diehl.
Die Erfolge geben dem Ansatz recht. So ist das verwaltete Vermögen der C-QUADRAT Gruppe in den vergangenen 20 Jahren bis heute in 13 Fonds auf circa 1,8 Milliarden Euro gestiegen. Und pünktlich zum Jubiläum wurde das Investmenthaus vor kurzem vom Finanzen Verlag zur Fondsboutique des Jahres 2023 gewählt.
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