Donner & Reuschel: Mumm Briefing zum Wochenausklang

Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank DONNER & REUSCHEL
Volkswirtschaft

Womit wird Donald Trump in seiner kommenden Amtszeit überraschen?

15.11.2024 | 12:06 Uhr

Die Erwartungen an die kommende Präsidentschaft unter Donald Trump sind recht klar umrissen: Steuersenkungen und Deregulierung in einigen Bereichen werden der Wirtschaft zunächst einen Anschub geben. Diese Perspektive wurde bei Aktien und Krypto-Assets schon kurzfristig in Form deutlicher Kurssteigerungen eingepreist.

Im nächsten Schritt – so die allgemeine Sicht – würden allerdings die Ausweitung der Handelskonflikte und die Begrenzung der Migration bzw. Massenabschiebungen zu einem stärkeren Inflationsdruck und damit schwächer sinkenden Zinsen – und perspektivisch auch zu steigenden Zinsen – führen

Zudem dürften die Staatsschulden stark ansteigen. Diese Erwartungen sind zwar grundsätzlich nachvollziehbar, aber aus meiner Sicht zu einfach. Denn bereits in seiner ersten Amtszeit hat sich Trump vor allem durch unerwartete Aktionen ausgezeichnet, mit denen auch dieses Mal gerechnet werden muss. 

Dabei bleibt seine oberste Maxime, die wirtschaftliche Entwicklung zu unterstützen – was sich auch mit der Erwartungshaltung, der ihn unterstützenden Größen aus der Wirtschaft, deckt. Wenn die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung in die falsche Richtung geht, reichen einzelne Staatsaufträge für begünstigte Unternehmen in diesem Kontext nicht aus. 

Denkbar sind positive Effekte der angekündigten Überprüfung und Adjustierung staatlicher Ausgaben durch die neu einzuführende "Effizienzbehörde". Oder auch der verstärkte Export von Rohstoffen sowie unerwartete Akzente im geopolitischen und internationalen Kontext. Ein Ende des Ukrainekonflikts etwa wäre unter Umständen auch für die europäische Wirtschaft positiv.

Klar ist aber, dass Europa eigenständiger werden und kritische Abhängigkeiten auch gegenüber den USA reduzieren muss.

Kennen Sie schon den DONNER & REUSCHEL Markt kompakt Podcast? Falls nicht, hören Sie gerne hier rein.

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Eva Fiedler
GFD Finanzkommunikation
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