Nicht überraschend steigen in China die Corona-Neufallzahlen während der Olympischen Spiele deutlich an. Da das gesamte Umfeld der Sportveranstaltungen jedoch nahezu hermetisch abgeschirmt ist, rechnen wir mit keinen weiteren Auswirkungen dieser Entwicklung.
08.02.2022 | 09:32 Uhr
Im Zuge der Omikron-Welle verzeichnete China allerdings auch schon vor Olympia erhöhte Fallzahlen, denen das Land in gewohnt rigoroser Weise durch großflächige Shutdowns begegnete. Gerade diese Corona-Variante könnte für die chinesische Volkswirtschaft aber zu einem größeren Problem werden, denn in bestimmten Bevölkerungsgruppen sind die Impfquoten noch relativ gering, bspw. bei den über 70-jährigen. Zudem hat nicht einmal ein Viertel der Bevölkerung (etwa 23 %) die dritte Impfung (Booster) erhalten.
Auch ist die Wirkung der chinesischen Impfstoffe gegenüber der Omikron-Variante vergleichsweise schwach. Aufgrund der No-Covid-Strategie der chinesischen Regierung seit Ausbruch der Pandemie ist auch die Immunisierung der Bevölkerung durch Infektionen gering. Somit könnte die Strategie – trotz eines geringeren Anteils an schweren Krankheitsverläufen – für eine Überauslastung der Gesundheitskapazitäten sorgen.
Damit besteht die Gefahr, dass die extrem restriktiven Corona-Maßnahmen, das im vierten Quartal angesprungene Wachstum nun wieder deutlich hemmen. Das deuten die zuletzt schwächer ausgefallenen Einkaufsmanagerindizes bereits an. Eine weitere Ausweitung des geldpolitischen Stimulus ist damit ein wahrscheinliches Szenario. Für die Weltwirtschaft wäre neben einer reduzierten Nachfrage aus China insbesondere die zwischenzeitliche Schließung von Containerhäfen ein Problem, weil die erwartete Entspannung von globalen Lieferketten dadurch einen Rückschlag erleiden könnte.
Ihr Carsten Mumm
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