Trotz der anhaltenden, aus dem Ukrainekrieg resultierenden, Unsicherheit bleibt Europa vorerst der wesentliche Stabilitätsanker für die Weltwirtschaft im ersten Quartal 2023. Im Fokus dieser Woche stehen die Schnellschätzungen der S&P Global Einkaufsmanagerindizes für Januar sowie der ifo-Geschäftsklimaindex.
24.01.2023 | 08:06 Uhr
Für Deutschland und die Eurozone wird mit einer weiteren Aufhellung der wirtschaftlichen Aussichten gerechnet. Das unterstreicht auch die jüngste Umfrage des ifo Instituts unter Unternehmen der chemischen Industrie in Deutschland, die ebenfalls eine leichte Stimmungsverbesserung signalisierte. Positiv wirken derzeit besonders die abnehmenden globalen Lieferkettenprobleme sowie nachgebende Rohstoff- und Energiepreise. Im Dezember sanken die Erzeugerpreise in Deutschland im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozent das dritte Mal in Folge.
Allerdings liegt der Preisanstieg im Vergleich zum Vorjahr noch immer bei mehr als 20 Prozent und nach Angaben der Unternehmen ist derzeit eine ausgeprägte Nachfrageschwäche spürbar. Falls im derzeit pandemiebedingt ausgebremsten China ab dem Frühjahr eine wirtschaftliche Stabilisierung beginnt, sollten sich die zuletzt deutlich gesunkenen Auftragseingänge für die exportorientierte deutsche Industrie im zweiten Quartal wieder erholen.
Bis dahin dürfte bei vielen Unternehmen, das aufgrund anhaltender Lieferkettenprobleme aufgestaute Auftragspolster eine ausreichende Beschäftigung sicherstellen. In den USA hingegen ist gerade einmal eine Stabilisierung auf schwachem Niveau zu erwarten. Die Einkaufsmanagerindizes werden voraussichtlich – mit Werten deutlich unterhalb von 50 Punkten –eine abnehmende Produktion in den kommenden Monaten anzeigen.
Ihr Carsten Mumm
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