- Zwar
sind die geopolitischen Entwicklungen – allen voran der Ukrainekrieg –
kein neues Thema und an den Börsen hat eine gewisse Gewöhnung
stattgefunden, allerdings besteht zweifellos jederzeit die Gefahr einer weiteren Eskalation, bei derzeit geringen Chancen auf eine positive Entwicklung.
- Hinzu kommen die offensichtlichen Spannungen
zwischen China und den westlichen Staaten. Allein durch die
schleichende Unsicherheit belasten diese bereits heute die
wirtschaftliche Entwicklung bei allen Beteiligten sowie
kurzfristig die noch nicht ausgestandene Angst vor einem politischen
Unfall in Form einer fehlenden Zustimmung des US-Kongresses zur Anhebung
des Staatsschuldenlimits.
- Die konjunkturellen Perspektiven hinken den positiven Erwartungen vom Jahresanfang deutlich hinterher
– vor allem im weltweiten Industriesektor, wie die aktuellen
Veröffentlichungen der S&P Global Einkaufsmanagerindizes
verdeutlichten.
- In
diesem Umfeld dürfte zumindest eine mögliche weitere Drosselung der
Ölfördermengen durch die Staaten der OPEC+ am kommenden Wochenende nicht
weiter ins Gewicht fallen und wären eher als Reaktion auf eine ohnehin
sinkende Nachfrage zu interpretieren, um die Rohölnotierungen nicht noch
weiter absinken zu lassen.
Damit rücken langsam wieder die Notenbanken in den Fokus.
Aufseiten der EZB stehen in dieser Woche vor allem die neuesten
Inflationsdaten für Mai im Fokus. Die überraschend deutlich auf 3,2
Prozent gesunkene Teuerungsrate in Spanien erzeugt Hoffnung auf
ebenfalls nachgebende Inflationsraten in der Eurozone. Die US-Notenbank
Fed hingegen wird auf den US-Arbeitsmarktbericht achten. Sollte dieser
erneut unerwartet robust ausfallen, dürfte die Wahrscheinlichkeit für
eine weitere Leitzinsanhebung Mitte Juni doch wieder zunehmen und
vorerst weitere Aktienkursgewinne deckeln.
Ihr Carsten Mumm
Diesen Beitrag teilen: