Allen Befürchtungen zum Trotz könnte die Berichtssaison für das erste Quartal erneut besser verlaufen:
18.04.2023 | 09:28 Uhr
Anleger sollten bei der anstehenden Berichtssaison jedoch
vor allem auf die weiteren Geschäftsaussichten achten. Dabei ist besonders
die Entwicklung der Auftragseingänge relevant. In Umfragen unter Unternehmen
(Einkaufsmanagerindizes) deutete sich zuletzt an, dass nach der derzeitigen
Abarbeitung von Auftragsstaus der letzten Jahre in der Breite noch nicht
genügend Anschlussaufträge vorliegen. Wenn die industrielle Nachfrage aufgrund
einer nur verhaltenen globalen Wachstumsdynamik in den kommenden Monaten
schwach bleibt, müssten Unternehmen ggf. verstärkt Preisnachlässe gewähren, um
die Neuaufträge anzukurbeln.
Hinzu kommen sukzessive steigende Refinanzierungskosten angesichts höherer Zinsniveaus. In den USA ist zudem – aufgrund der sich abzeichnenden Rezession – mit einem nachlassenden privaten Konsum zu rechnen, der die künftige Gewinnentwicklung belasten dürfte. Vordergründig schlecht für die Aktienmarktperspektiven, würden sinkende Margen aber auf einen künftig nachlassenden Inflationsdruck hindeuten und den Notenbanken schneller einen weniger restriktiven geldpolitischen Kurs ermöglichen. Vor diesem Hintergrund sind in dieser Woche die Veröffentlichungen der Schnellschätzungen der S&P Global-Einkaufsmanagerindizes von besonderer Bedeutung, vor allem die Details zur Entwicklung der Ansatzpreise, Lagerhaltung und Neuaufträge.
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