Dabei werden potenzielle Steuersenkungen für Unternehmen
und Deregulierungsansätze in verschiedenen Branchen grundsätzlich positiv
gesehen. Ohnehin wird eine wirtschaftsfreundliche Politik vonseiten der neuen
US-Administration erwartet. Doch es gibt auch einige Widersprüche im
künftigen politischen Programm:
- So würden drastische Zollanhebungen und die strikte
Begrenzung von Migration oder gar Massenabschiebungen von Migranten für
steigende Güter- und Dienstleistungspreise sowie einen wieder stärkeren
Lohndruck sorgen. In einem angespannten Arbeitsmarkt könnten viele Unternehmen
offene Stellen noch schlechter neu besetzen. Die US-Notenbank Fed könnte sich
in diesem Fall veranlasst sehen, die Leitzinsen weniger stark zu senken oder
zeitnah wieder anzuheben, wodurch sich die Refinanzierung von Investitionen, Hauskäufen
und Konsum verteuern und die Wachstumsdynamik abbremsen würden. Eine
überbordende Ausweitung der Staatsschulden würde Renditen von Staatsanleihen
zusätzlich ansteigen lassen.
-
Allerdings gehen wir davon aus, dass sowohl die Inflation
als auch die Aktienmärkte wichtige, auch für Donald Trump relevante
Seismografen für künftige politische Entscheidungen sein werden. Trump wird die
Zustimmung vieler Unternehmerinnen und Unternehmer in seinem Umfeld kaum
gefährden wollen, indem er die Wachstumsperspektiven der US-Wirtschaft aufs
Spiel setzt.
-
Aber auch personell könnte es zeitnah zu Unfrieden innerhalb
des neuen Regierungsteams kommen. Besonders die Rolle von Elon Musk, dem
künftigen Beauftragten zur Steigerung der Effizienz von Regierungsbehörden, ist
bei vielen Angehörigen der Republikanischen Partei umstritten, allein schon,
weil er als Quereinsteiger in die Politik einen enorm großen Einfluss ausübt.
Eine zunächst auskömmliche Mehrheit der Republikaner im Kongress könnte schon
bei einigen Abweichlern in Gefahr geraten.
-
Hinzu kommt das Ansinnen Trumps, die fossile
Energiewirtschaft anzukurbeln, während Musk für die Elektrifizierung der
Mobilität steht und die umfangreichen Fördermaßnahmen der Biden-Administration
für den Ausbau erneuerbarer Energien (Inflation Reduction Act) vor allem in
einigen Bundesstaaten mit republikanischen Gouverneuren positiv auf die
Wirtschaft wirken. Sollten die wirtschaftlichen Perspektiven schwächer werden,
dürften Trump & Co. im Zweifel auf die Umsetzung ursprünglicher politischer
Pläne verzichten. Abgesehen von nicht unwahrscheinlichen zwischenzeitlichen
Rücksetzern bleiben die Perspektiven für US-Aktien damit überwiegend positiv.
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Ansprechpartnerin bei Presseanfragen:
Eva Fiedler
GFD Finanzkommunikation
Telefon: +49 (0)160 9750 3301
E-Mail: fiedler@gfd-finanzkommunikation.de
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