Verschiedene Studien legen nahe, dass der direkte Effekt sportlicher Großveranstaltungen auf die gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung in Deutschland kaum nennenswert ist.
18.06.2024 | 08:11 Uhr
Einige Segmente profitieren von erhöhten Umsätzen und Margen, bspw. die Tourismus-, Beherbergungs- und Gastronomiebranche durch hohe Auslastungsgrade und teils deutlich höhere Preise:
Allerdings entstehen in anderen Bereichen Umsatzausfälle, bspw. in Theatern oder sonstigen Freizeiteinrichtungen, deren Besucherzahlen während der EM sinken.
Empirisch kaum messbar, aber dennoch positiv auf die Wirtschaft könnte allerdings ein emotionaler Effekt wirken. Wird das Turnier auch 2024 positiv verlaufen und einen ähnlichen bleibenden Eindruck hinterlassen, könnte zumindest für den privaten Konsum eine Initialzündung entstehen. Und auf diesem ruhen die Hoffnungen für eine stärkere wirtschaftliche Belebung im weiteren Jahresverlauf. Denn die stark steigenden Nominallöhne – in Verbindung mit deutlich gesunkenen Inflationsraten – erhöhen derzeit die Kaufkraft vieler Menschen. Bisher hat unter anderem die fehlende Zuversicht einen stärkeren Konjunkturimpuls verhindert und für eine anhaltend erhöhte Sparquote gesorgt. Auch wenn sich geopolitische Unsicherheiten und vor allem die bekannten Schwächen des Standorts Deutschland nicht kurzfristig auflösen und die Wirtschaft vorerst weiter ausbremsen, könnte ein emotionaler Ruck mehr Tatkraft auslösen – auch zur Überwindung der bestehenden Probleme im nicht-sportlichen Bereich.
Ein aktuelles Bild der Stimmungslage unter Unternehmen zeichnen Ende der Woche die Schnellschätzungen der von S&P Global berechneten Einkaufsmanagerindizes für Deutschland, die Eurozone und die USA. Hierbei sind neben den Geschäftserwartungen, die in Europa zuletzt stetig stiegen, insbesondere auch die Beschäftigungs- und die Preiskomponenten in den USA mit dem Zeitpunkt der ersten Leitzinssenkung durch die Fed besonders relevant und könnten die Kurse an den Börsen bewegen.
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Eva Fiedler
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