Aufgrund der
nach wie vor fehlenden Neuaufträge wird Personal abgebaut und die Anzahl der
Insolvenzen steigt – laut neuster Daten von Creditreform auf ein
Zehnjahreshoch. Immerhin sinken sowohl die Einkaufs- als auch die
Verkaufspreise von Waren, wodurch der Inflationsdruck in der Eurozone weiter
nachlassen sollte und bis zum Jahresende noch bis zu drei Leitzinssenkungen der
EZB möglich sind. Ein etwas anderes Bild zeichnet der Dienstleistungssektor.
Zwar befindet sich auch hier die Stimmungslage der Unternehmen auf niedrigen
Niveaus, allerdings ist zumindest von einer Produktionsausweitung in den
kommenden Monaten auszugehen. Beschäftigung und Preise zogen hier weiter an. Die Hoffnungen für die
Konjunkturoptimisten liegen weiterhin auf einer anstehenden Belebung des
privaten Konsums im Zuge steigender Realeinkommen und aufgrund einer
möglicherweise verbesserten Stimmung nach der emotionalen Aufladung durch die
laufende Fußball-Europameisterschaft. Vor diesem Hintergrund
steht in dieser Woche die Veröffentlichung des GfK-Konsumklimas im Fokus, der
zuletzt eine leicht verbesserte Konsumentenstimmung anzeigte. Größere Impulse
für die Börsen könnten die PCE-Preisdaten für Mai aus den USA am Freitag
erzeugen. Erwartet wird ein leicht abnehmender Preisdruck, der die
Zinssenkungserwartungen an die US-Notenbank Fed neu befeuern und so den
Aktiennotierungen etwas Anschub geben könnte.
Ihr Carsten Mumm
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