Als klar wurde, dass sich die Coronavirus-Epidemie nicht mehr auf China beschränkt, brachen Aktien weltweit ein.
12.03.2020 | 08:02 Uhr
Vor allem wegen der wachsenden Zahl von Ansteckungen in Europa haben die Märkte das Risiko einer Pandemie neu bewertet.
Das Coronavirus bedroht die schwache Erholung im Euroraum
Die europäische Wirtschaft hatte sich zuletzt stabilisiert. Auf ihrer letzten Sitzung waren sich die EZB-Ratsmitglieder weitgehend einig, dass die europäischen Konjunktur- und Stimmungsindikatoren Fortschritte machen. Die Kerninflation legte etwas zu, da die Löhne stiegen und die Arbeitslosigkeit zurückging. Auch der Arbeitsmarkt war in einer guten Verfassung. In den großen Euroraum-Län- dern lagen die Arbeitsmarktindikatoren des Einkaufsmanagerindex um die 50 Punkte.1 Das kam der Binnennachfrage zugute. Vor allem in Frankreich und Spanien boomten die Einzelhandelsumsätze (ohne Automobile).
Doch der Coronavirus-Ausbruch könnte die beginnende Erholung zunächst einmal massiv bremsen. China hat über zehn Millionen Menschen unter Quarantäne gestellt, und ein Großteil des chinesischen Wirtschaftslebens ist zum Stillstand gekommen.
1PMI, Stand Februar 2020. Quelle: Markit
Lassen Sie uns die Folgen des Coronavirus für die europäische Wirtschaft genauer untersuchen:
Da sind zunächst die direkten Auswirkungen der niedrigeren Nachfrage aus China, also insbesondere geringere Exporte. Die Tabelle enthält Schätzungen der zu erwartenden Folgen für das europäische BIP, wenn die chinesischen Im- porte drastisch fallen (um 10%). Nicht berücksichtigt sind die indirekten Folgen: Zweitrundeneffekte für Europa entstehen dadurch, dass China auch
im übrigen Asien weniger nachfragt, was wiederum Auswirkungen auf die Nachfrage dieser Länder nach europäischen Exporten hat. Die Daten dürften die wirtschaftlichen Folgen der Epidemie daher unterschätzen.
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