In einer Welt ohne Zinsen suchen die Anleger alternative Möglichkeiten, um einen Mehrertrag für ihr Kapital zu generieren. Da ist die Idee, in Wald oder Ackerland zu investieren durchaus berechtigt. Doch die Risiken sind hoch.
22.04.2021 | 07:30 Uhr von «Dr. Markus C. Zschaber»
In Deutschland befinde sich die Hälfte der Wald-, Acker- und Landflächen im Besitz der Bundesrepublik. Den Rest teilen sich vermögende Familien, meistens aus dem Adel, und Landwirte. Eine direkte Investition ist für private Anleger schwierig. Eine Möglichkeit ist es, sich über geschlossene Fondskonstruktionen zu beteiligen.
Diese Beteiligungen beinhalten Verlustrisiken bis hin zum Totalrisiko. Entscheidend ist immer das Management. Es braucht sehr erfahrene Personen im Umgang mit den zu bewirtschaftenden und zu rodenden Flächen, sei es im Inland oder Ausland. Investments, die 8 Prozent für Ackerland in Südamerika versprechen, sind entsprechend schwer zu bewerten. Hier suchen Anleger einen Mehrertrag, obwohl klar sein sollte, dass alles, was über einen Nullzins hinaus ein Risiko bedeutet.
Ich sage nicht, dass es nicht eine kleine Handvoll von Experten gibt, die diese Art der Beteiligungen gut managen. Meine Erfahrung vzeigt, dass schon viele Rendite-Versprechen nicht aufgegangen sind und Anleger sehr häufig Totalverlust erlitten. Stichworte sind Schifffonds, Flugzeugfonds, Weinfonds und Immobilienfonds.
Auch sind bei diesen Beteiligungen immer die Frage zu stellen, inwieweit die Geldanlage die Ausbeutung der Region fördert oder den Menschen, die in dieser Region leben, ihr tägliches Überleben sichert.
Viel wichtiger ist es für den Anleger, seine Kapitalanlage breit aufzustellen, zu diversifizieren und aus möglichst verschiedenen Töpfen Rendite zu erzielen. Dieses nicht nur, um der Niedrigzinsphase ein Schnippchen zu schlagen, sondern auch gegen mögliche andere Einflussfaktoren wie Inflation oder Veränderungen in einem Währungsraum, sprich Ausfall einer gesamten Währung, vorzusorgen.
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