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Alternative Anlagen

Uwe Zimmer: Die Kunst, in digitale Kunst zu investieren

Am Kunstmarkt werden gerade irrsinnige Preise für digitale Kunst erzielt. NFTs (non fungible Token) sind heiß begehrt, werden hoch und immer höher gehandelt. Es gibt Geld zu verdienen. Kein Wunder, dass Investoren ihren Blick darauf richten. Drei Regeln für den Erfolg

30.12.2021 | 07:15 Uhr von «Uwe Zimmer»

Das fängt mit der Einzigartigkeit der Werke an. NFTs stehen dafür, unikale Originale zu bieten und ihre Echtheit zu zertifizieren. Doch der Markt ist neu. Experten und ihre Schätzungen gibt es nicht. Einzelstücke entziehen sich der Analyse: der fundamentalen und mangels Historie auch der technischen. Überraschungen sind an der Tagesordnung. Derzeit überraschen die Preise eher mit Aufschlägen, doch Rückschläge sind möglich.

Dennoch haben NFTs großes Potenzial. Eine Investition kann sich lohnen, wenn mehr oder weniger nach den Regeln des Kunstmarktes gespielt wird. Drei Regeln helfen zum Erfolg:

Ein NFT sollte digitale Werke verbriefen: Kunstfonds haben schon früher versucht, teure Kunst für Anleger zugänglich zu machen und von möglichen Wertsteigerungen zu profitieren. Damals standen vor allem die Handling-Kosten dem entgegen. Aufbewahrung, Verkauf und so weiter kosteten viel Geld. Das scheint mit NFT besser lösbar zu sein, da die Anteile digital gehandelt werden. Doch das Ursprungswerk muss noch immer aufbewahrt, gepflegt und verkauft werden. Ein Michelangelo ist nicht für NFTs vorgesehen und entzieht sich ihnen.

Hybride NFT sind ein guter Mittelweg. Voraussetzung ist, dass erst das digitale Werk vorliegt und dann womöglich ein reales geschaffen wird. Wenn also etwa der NFT einer unikalen Uhr geschaffen und verkauft wird, dieser aber das Recht beinhaltet, diese Uhr real bauen zu lassen. Hier befruchten sich die beiden Welten und liefern einen echten Mehrwert für den Sammler – des NFT und des realen Stücks.

Ein NFT sollte ein gesamtes Werk verbriefen: Die reine Fraktionalisierung eines Werks ist keine Anlageidee. Ein Millionstel eines Kunstwerks oder Sammlerstücks zu besitzen ist nett, jedoch wenig erfolgversprechend. Klein portionierte NFTs sind keine NFTs mehr, da sie ja austauschbar werden, also fungibel. Vor allem aber: Wer hat eigentlich welches Recht am zugrunde liegenden Werk? Der Wert ist nicht mehr analysierbar und deshalb nicht wirklich investierbar.

Dagegen gibt es Editionen von NFTs oder nach den Regeln der Wahrscheinlichkeit zusammengestellte Werke wie die Crypto Punks. Die gezeigten pixeligen Köpfe unterscheiden sich in Farbe, Ausstattung und so weiter und lassen sich nach Seltenheit einordnen. Mancher ist mehr, andere weniger wert, aber alle sind mittlerweile sehr teuer.

Die dritte Regel ist die Frage nach dem Handel. Auf vielen Plattformen gibt es eine reiche Auswahl von NFT. Nicht alles ist Kunst, vieles könnte weg. Kuratierte Auktionen, am besten in einem Auktionshaus sind das Mittel der Wahl. Manche Auktionshäuser schlagen diesen Weg ein. Sie zu beobachten kann sich lohnen.

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