Altersvorsorge: Selbstständige setzen auf Immobilien

Teil des kürzlich vorgestellten Rentenpakets II soll eine Altersvorsorgepflicht für Selbstständige sein. Eine aktuelle Studie zeigt, dass dieser Plan für viele Freelancer Umstellungen mit sich brächte.

29.08.2018 | 16:34 Uhr

Der neue Entwurf der Koalition sieht vor, dass künftig auch Selbstständige zu einer regelmäßigen Beitragszahlung zu verpflichten. Für viele Freiberufler bringt dieses Vorhaben eine Umstellung mit sich. Wie eine repräsentative Studie des Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag des Fintechs Vantiks belegt, sorgt die Mehrheit mit Anlageformen vor, die der Staat nicht zur Begründung von Rentenansprüche anerkennt. So gaben 29% der Befragten an, zur Altersvorsorge hauptsächlich in Immobilien zu investieren. Dahinter rangieren Lebensversicherungen mit 23%. Am dritt häufigsten nannten die Freiberufler Wertpapieranlagen (16%).

Weniger als jeder Zehnte setzt auf die gesetzliche Rentenversicherung (9%) zur Alterssicherung. Insgesamt ist die staatlich geförderte Altersvorsorge kaum ein Thema bei Selbstständigen. Zusammen nutzen mit 26% nur gut ein Viertel der Befragten die Gesetzliche Rente, Versorgungswerke, die Rürup-Rente oder Bausparen staatlich geförderte Instrumente zur eigenen Vorsorge. 

Selbstständige sind gut informiert…

Dass es an Bewusstsein für die eigene Situation mangelt kann die Studie nicht feststellen. Im Gegenteil sind Selbstständige im Vergleich mit Angestellten überdurchschnittlich gut über ihre eigene Lage im Bilde. Fast drei von vier Befragten wissen, wie hoch ihre Altersbezüge nach derzeitigem Stand ausfallen würden. Mit 57% gab deutlich mehr als die Hälft an, die dafür nötige Beitragshöhe zu kennen. Bei den Angestellten fiel dieser Befragungswert um neun Prozentpunkte geringer aus. Auch sagten mehr als zwei Drittel aller Studienteilnehmer, sie hätten sich bereits intensiv mit dem Thema Altersvorsorge beschäftigt. 27% fühlen sich von den Anbietern von Altersvorsorgeprodukten gut informiert. Auch in dieser Kategorie liegt die Gruppe vor den Angestellten, von denen das nur 21% behaupten.

…und legen vergleichsweise viel zurück

Jeder fünfte Freelancer legt mehr als 1.000 Euro pro Monat für die Altersvorsorge zurück. Ebenso viele Selbstständige bilden gar keine Rücklagen. Bis zu 100 Euro im Monat sparen 7%, 100-500 Euro zusammengenommen 28%, einen Betrag von 500-1.000 Euro 14%. 

Die große Mehrheit (62%) würde Geld zurück legen, wenn sie ihre Beiträge flexibel an ihre aktuellen Bedürfnisse anpassen könnten. Viele wünschen sich mehr Sicherheit. Sechs von zehn Befragten gaben an, in Ermangelung einer Beitragsgarantie ihre Sparleistung zurück zu halten. 

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