AXA: Gute Aussichten für europäische Unternehmensanleihen

Die Investmentstrategen von AXA Investment Managers, James Gledhill und Chris Iggo, erklären, warum Investmentgrade- und High-Yield-Anleihen von der Suche der Investoren nach Rendite profitieren.

11.02.2015 | 09:25 Uhr

Auch wenn die Stimmung in der Wirtschaft schwankt, sind die niedrigen Energiepreise alles in allem positiv für das Wachstum. Diese Ansicht vertritt Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA IM. Außerdem rechnet Iggo mit einer Leitzinserhöhung der Federal Reserve (Fed) um bis zu 150 Basispunkte bis zum Jahr 2016: „Sollte es dazu kommen, dürften die mittel- und längerfristigen Kapitalmarktrenditen wohl kaum auf dem gegenwärtigen Niveau verbleiben.“ Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), bis Ende September 2016 für monatlich 60 Milliarden Euro Staatsanleihen und andere Wertpapiere aus den europäischen Ländern aufzukaufen, sieht Iggo allerdings durchaus skeptisch: Er befürchtet, dass dieses Vorhaben auf dem Markt möglicherweise bereits eingepreist wurde und dass die Kernmärkte für Staatsanleihen gegebenenfalls negativ reagieren könnten. Dennoch sollten die Anleiherenditen seiner Ansicht nach 2015 nicht allzu stark ansteigen. Gegen einen derartigen Anstieg spricht nach Angaben von Iggo neben der expansiven Politik der EZB auch die anhaltend niedrige Inflation.

Attraktive Perspektiven sieht James Gledhill, Head of European High Yield, in diesem Jahr für europäische Hochzinsanleihen: „Der Ausverkauf in der zweiten Hälfte des Jahres 2014 lässt die Bewertungen günstiger erscheinen und hat die Rendite auf über 4,4 Prozent getrieben. Das halten wir für attraktiv.“ Obwohl das europäische Wirtschaftsumfeld noch keinen vollständigen Umschwung erfahren habe, rechnet Gledhill mit einem leicht positiven Wirtschaftswachstum, weiterhin niedrigen Ausfallraten und Kreditmärkten, die durch die Geldpolitik der EZB unterstützt werden. 

„Der europäische Markt für Hochzinsanleihen hat sich fast wie drei getrennte Märkte verhalten“, meint Gledhill. Der mit Ratings im Bereich „BB“ bewertete, qualitativ hochwertigste Teil des Marktes sei weiterhin nachgefragt worden und habe eine ähnliche Entwicklung wie der Investmentgrade-Markt gezeigt, auf dem sich die Spreads sehr stabil zeigten. Auch High Yield Bonds aus dem Finanzbereich seien recht gut gehandelt worden. Darum hätten sich die europäischen High-Yield-Indizes gut gehalten. In dem mit schlechteren Ratings bewerteten Teil des Marktes habe es allerdings eine beträchtliche Spread-Ausweitung gegeben. „Zum Teil ist dies das Ergebnis tatsächlicher Veränderungen in Bezug auf die Perspektiven einiger Anleihen, wie zum Beispiel in der Einzelhandelsbranche“, sagt Gledhill. In anderen Fällen jedoch stünde die Spread-Ausweitung in keinem Zusammenhang mit den Fundamentaldaten und biete darum Anlegern gute Rendite-Chancen.

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