AXA IM: Unternehmen gegen die Demenzkrise

Wie sich Wirtschaft und Forschung für die fortschreitende Alterung der Gesellschaft wappnen.

07.11.2018 | 13:57 Uhr

Hätten Sie es gewusst?  Weltweit erkrankt etwa alle drei Sekunden ein Mensch an Demenz.[1] Aktuell leben etwa 50 Millionen Menschen mit einer Demenzerkrankung. Schätzungen zufolge werden es 2030 bereits 82 Millionen sein, 2050 schon 152 Millionen. Als Auslöser für Demenz gelten mehrere andere Krankheiten und Verletzungen, die den Proteinaufbau im Gehirn beeinträchtigen oder Nervenzellen schäden. Die Alzheimer-Erkrankung wird als der häufigste Grund für Demenz angeführt – Schätzungen zufolge in 60 bis 70 Prozent aller Fälle.[2] Das größte Risiko an Demenz zu erkranken stellt jedoch ein hohes Alter dar. Mit einer steigenden Lebenserwartung weltweit könnte die Krankheit entsprechend zum größten globalen Gesundheitsproblem werden: Denn Demenz beeinträchtigt betroffene Menschen im Alltag und führt häufig zur Pflegebedürftigkeit. Die Behandlungskosten werden aktuell auf eine Billion US-Dollar jährlich geschätzt. Bis 2030 könnten sie sich sogar auf zwei Billionen verdoppeln.[3] Regierungen und Gesundheitssysteme werden die steigende Zahl der Patienten kaum auffangen können.

Um einer regelrechten „Demenz-Krise“ entgegenzuwirken, müssen auch Unternehmen aktiv werden, erklärt Dani Saurymper, Fondsmanager des AXA WF Framlington Longevity Economy: „Verschiedenste Sektoren müssten ihre Geschäftsstrategien anpassen, um der drohenden Demenzkrise als Folgeerscheinung einer schnell alternden Gesellschaft entgegenzuwirken.“ Unter anderem seien Unternehmen dazu angehalten, Anreize für ein gesünderes Konsumverhalten zu bieten, die Versorgungsforschung voranzutreiben und bedarfsgerechte Langfristlösungen zu entwickeln, um die Krankheit für künftige Generationen in den Griff zu bekommen.

Für die Gesundheit vorsorgen

Vorsorge ist besser als Nachsorge – das gilt auch bei Demenzerkrankungen. Ein gesunder Lebensstil beispielsweise kann dazu beitragen, Demenz aufzuhalten. „Durch mehr Wissen und ein gesünderes Leben kann Demenz in einem Drittel aller Fälle vermieden werden“, so Saurymper weiter. Negative Faktoren wie Stress, Fettleibigkeit und Umweltverschmutzung sollten möglichst gemieden werden.

Vitality, eine Sparte des südafrikanischen Versicherungsunternehmens Discovery, habe das erkannt. Das Unternehmen ermutigt seine Kunden zu einem gesunden Lebensstil und bietet Geräte zur Überwachung von Gesundheitswerten an. So können die Kunden ihre Gewohnheiten bewusster steuern, und das Unternehmen kann die Ausgaben für vermeidbare Krankheiten wie Übergewicht senken.

Auch eine frühzeitige Diagnose kann helfen, zum Beispiel durch Big Data. „Optum, eine Sparte des Gesundheitskonzerns United Health, konnte mithilfe seiner ‚Big Data Research Initiative‘ bereits erste Erfolge erzielen: Seit 2015 haben sie mit fortschrittlichen wissenschaftlichen Methoden elektronische Patientenakten von Demenzkranken nach Hinweisen durchsucht, um eine Demenz vorherzusagen, ihr vorzubeugen und sie behandeln zu können“, so Saurymper. Auf diese Weise konnten Warnsignale ermittelt werden, die bis zu drei Jahre vor einer traditionellen Diagnose der Krankheit Hinweise geben.

Forschung im Fokus

Eine wirksame Behandlungsmethode für Demenz oder Alzheimer gibt es noch nicht. Investitionen in die Therapieforschung sind daher ein wichtiger Schritt in die Zukunft einer immer älter werdenden Gesellschaft. „Schätzungsweise werden Unternehmen bis 2021 über 10 Milliarden US-Dollar in die Entwicklung von Medikamenten investieren[4]“, so Saurymper.

Aktuell lägen die Schwerpunkte der Demenztherapie auf dem Studium von Antikörpern und neuen Therapien für neurodegenerative Krankheiten. So führe das Biotechnologieunternehmen Biogen fortgeschrittene Studien mit dem Antikörper Aducanumab durch. „Dieser Antikörper zielt auf ein Protein ab, das sich in den Gehirnen von Alzheimerpatienten ablagert und mit einer Verschlechterung kognitiver Fähigkeiten und der Funktionalität in Verbindung gebracht wird[5]“, erklärt der Experte. Frühe klinische Studien hätten gezeigt, dass Aducanumab im Vergleich zu einer Placebo-Kontrollgruppe die fortschreitende Verschlechterung bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Krankheit erheblich gebremst hat.

Prothena, ein anderes Biotechnologieunternehmen, habe kürzlich eine Vereinbarung über 150 Millionen US-Dollar mit dem Biopharmaunternehmen Celgene abgeschlossen. „Beide wollen gemeinsam Medikamente entwickeln, die auf drei Proteine abzielen, die mit verschiedenen Arten von Demenz zusammenhängen[6]“, erläutert Saurymper.

In die alternde Gesellschaft investieren

Investoren können von den Wachstumsthemen des demografischen Wandels profitieren – zum Beispiel mithilfe des AXA World Funds Framlington Longevity. Der Fonds investiert in Aktien und aktienähnliche Wertpapiere solcher Unternehmen, die einen Bezug zur alternden Gesellschaft und zu der steigenden Lebenserwartung weltweit haben. Dabei legt er sich nicht auf Regionen oder Branchen fest, sondern legt den Fokus auf das Umsatzvolumen von Unternehmen in Bezug auf einzelne Themen und Teilsektoren, wie zum Beispiel die Pharmaindustrie, private Gesundheitsversorgung, Haushaltsartikel oder Hotelreisen, Kreuzfahrten und mehr. Die Sektoren Pharmazeutika (25,61 Prozent), Ausstattung im Gesundheitswesen (14,95 Prozent) und private Gesundheitsversorgung (11,49 Prozent) sind dabei im Portfolio am höchsten gewichtet.

Der AXA WF Framlington Longevity Economy konnte in der Anteilsklasse A (ISIN: LU0266013126) über fünf Jahre eine Performance von 11,10 Prozent p.a. erzielen (Morningstar, Stand 25.10.2018).[7]


[1] Alzheimer’s Disease International, World Alzheimer’s Report 2018

[2] Weltgesundheitsorganisation, Stand April 2018

[3] Alzheimer’s Disease International, World Alzheimer’s Report 2018

[4] Radiol 2015, zitiert von der Vereinigung Alzheimer’s Disease International

[5] Biogen, Stand April 2018

[6] Prothena, März 2018 

[7] ©Morningstar, Oktober 2018. Die hierin enthaltenen Zahlen, Analysen und Meinungen sind (1) zum Teil Eigentum von Morningstar dürfen (2) weder kopiert noch verbreitet werden, sind (3) keine Anlageberatung, werden (4) nur zur Information zur Verfügung gestellt. Es gibt (5) keine Garantie, dass sie vollständig, korrekt oder aktuell sind. Sie können (6) Fondsberichten entnommen sein, die zu verschieden Zeitpunkten veröffentlicht wurden. Erfolge und Wertentwicklung der Vergangenheit bieten keine Gewähr und sind kein Indikator für die Zukunft.

 

 

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