AXA: Märkte vertrauen auf Wachstum im Jahr 2014

Ein Rück- und Ausblick von Franz Wenzel, Chefstratege bei AXA Investment Managers.

17.12.2013 | 13:56 Uhr

Die Weltkonjunktur wird 2014 wohl die Früchte der bislang umfassendsten geldpolitischen Lockerungen in der Wirtschaftsgeschichte ernten. Weil außerdem noch in vielen Ländern haushaltspolitische Sparzwänge nachlassen, könnte das Wirtschaftswachstum global auf rund 3,5 Prozent steigen. Die Gefahren sind überschaubar, denn weder Überkapazitäten noch Inflationssprünge oder Fremdfinanzierungsexzesse sind in Sicht. Auch Schocks durch einen Anstieg der Rohstoffpreise, vor allem beim Öl, sind derzeit wenig wahrscheinlich.

USA: Mehr Wachstum und Beschäftigung kompensieren den “Tapering-Effekt”

Das schwächelnde US-Wachstum belastete 2013 den Zuwachs der Haushaltseinkommen, der private Konsum und die Unternehmensinvestitionen litten. Weil der haushaltspolitische Gegenwind nachlässt und der Arbeitsmarkt sich positiv entwickelt, kann man für das Jahr 2014 optimistischer sein: 2,5 Prozent Wachstum sind möglich, auch dank des Schuldenabbaus der Privathaushalte, den die extremen Niedrigzinsen der US-Notenbank ebenso ermöglichten wie die profitabilitätssteigernden Verbesserungen der Bilanzen von Banken und Unternehmen. Wenn die Federal Reserve in den kommenden Wochen mit dem „Tapering“ genannten Auslaufenlassen ihrer monatlichen Anleiheaufkäufe das Ende der ultralockeren Geldpolitik beginnt, dürften die Finanzierungsbedingungen zwar etwas schwieriger werden, eine Anhebung der US-Leitzinsen ist aber wohl erst gegen Ende 2015 zu erwarten.

Eurozone: EZB wird alles zur Unterstützung des Wachstums tun

Die Konjunktur in der Eurozone dürfte 2014 deutlich an Fahrt gewinnen, wir rechnen nach dem Rückgang um 0,4 Prozent in diesem Jahr mit einem Wachstum von einem Prozent im Jahr 2014. Damit ist die Entwicklung nicht zu Ende, 2015 könnte das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone sogar um 1,4 Prozent zulegen. Es gibt allerdings große Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. Der Graben zwischen Deutschland und Frankreich in Sachen Konjunktur dürfte größer werden, und unter den Peripherieländern wird Spanien aller Voraussicht nach Italien abhängen. Von der Inflationsseite droht wenig Gefahr, der harmonisierte Verbraucherpreisindex der Eurozone dürfte um etwa 1,1 Prozent wachsen. Trotz der verbesserten Konjunkturaussichten sind die systemischen Risiken in der Eurozone noch nicht gebannt. Sorgen bereitet vor allem Italien wegen seiner weiterhin instabilen Politik, dem langsamen Wachstum, schwachen Banken und der angespannten öffentlichen Haushaltslage. Unter der Führung Mario Draghis wird die Europäische Zentralbank (EZB) jedoch alles tun, um die Eurozone zu stabilisieren und die Wirtschaft weiter anzukurbeln. Mit überraschenden Maßnahmen seitens der EZB müssen die Märkte deshalb immer rechnen.

Der vollständige Ausblick im pdf-Dokument

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