AXA: Ukraine überschattet bessere Konjunkturdaten

Die Krise in der Ukraine und die Konjunkturdaten machen abwechselnd Schlagzeilen. Die Märkte reagieren mit Ausschlägen in beide Richtungen.

28.05.2014 | 10:53 Uhr

Die Krise in der Ukraine und die besseren Konjunkturdaten machen abwechselnd Schlagzeilen. Die Märkte reagieren mit Ausschlägen in beide Richtungen. Gemessen an der Marktentwicklung hat die Konjunktur die weltpolitische Unsicherheit dominiert. Mit internationalen Aktien verdiente man im April 0,8%, mit 10-jährigen US-Staatsanleihen 0,6%. Falls sich die politische Lage nicht verschlechtert, dürften die besseren Konjunkturaussichten weiterhin die Oberhand behalten. Risikoreichere Anlagen werden dadurch interessanter. Die wachsende Zahl von Fusionen und Übernahmen stützt diese Empfehlung.

Endlich Frühling in den USA

Die vorläufige Schätzung des amerikanischen BIP-Wachstums im 1. Quartal 2014 fiel schwächer aus als erwartet (0,1% annualisiert). Sie lag damit fast einen Prozentpunkt unter den Konsenserwartungen. Doch das ist Schnee von gestern. Die neusten Informationen aus den USA zeigen Fortschritte bei einer Reihe von Frühindikatoren. Umfragen der regionalen Fed-Niederlassungen und vor allem der ISM-Index (54,9 nach 53,7 im März) legten zu, was für eine gute Industriekonjunktur spricht. Diese Einschätzung wird durch harte Zahlen bestätigt. Der Anstieg der Industrieproduktion im Februar wurde auf 1,2% heraufrevidiert, und im März überraschte sie mit einem Plus von 0,7%. Die Auftragseingänge bei langlebigen Gütern waren ebenfalls erstaunlich hoch. Es scheint, als würde die US-Konjunktur endlich Frühlingsluft schnuppern. 

Auch das bessere Verbrauchervertrauen (82,3 im April nach einem nach heraufrevidierten 83,9 im März, dem höchsten Wert seit Januar 2008) deutet auf einen guten Start in das 2. Quartal hin. Nachdem die Erwartungskomponente für März auf 84,8 heraufrevidiert wurde, stieg sie jetzt auf 84,9, den höchsten Wert seit August 2013.

Obwohl die aktuelle Arbeitslosenquote mit 6,3% noch immer deutlich über der vom Offenmarktausschuss der Fed angestrebten langfristigen Zielspanne von 5,2-5,6%1 liegt, steigen die Löhne allmählich leicht. Dafür sorgt die Belebung am Arbeitsmarkt.

Entsprechend ihrer optimistischeren Konjunktureinschätzung verringerte die Fed erwartungsgemäß ihre monatlichen Anleihekäufe auf 45 Mrd. USD. Wir rechnen zwar weiterhin mit der ersten Leitzinsanhebung in der zweiten Jahreshälfte 2015. Aber die Anleger werden genau verfolgen, was die Vorsitzende Yellen mit „optimaler Kontrolle“ meint.

Der vollständige Marktausblick im pdf-Dokument

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