Baker Steel: Gold unter Druck - Investoren sollten die "Bärenfalle" vermeiden

Ein steigender US-Dollar hat den Goldpreis unter 1,200 US-Dollar gedrückt, aber der Goldsektor bietet jetzt eine seltene Kaufgelegenheit für Investoren, insbesondere angesichts der politischen Agenda des zukünftigen US-Präsidenten. Anleger, die bereits zu Gold oder Goldaktien allokiert haben, sollten eine „Bärenfalle“ vermeiden und überlegen, Ihren Bestand zu halten.

29.11.2016 | 14:52 Uhr

Steigende Realzinsen und ein stärkerer Dollar negativ für Gold

In den letzten Wochen hat sich ein vertrautes Muster im Goldmarkt entwickelt. Während die Mehrzahl an Investoren mit Spannung auf die nächste Fed-Zinserhöhung wartet, ist der Goldpreis stark gefallen, da Anleger augenblicklich den US-Dollar und US-Aktien bevorzugen. Dies wurde primär durch die Ankündigungen von Präsident Elect Donald Trump ausgelöst, eine sehr expansive und inflationäre Ausgabenpolitik zu verfolgen.

Steigende reale Zinssätze und der erwähnte stärkere US-Dollar sind letztlich die Hauptgründe für den Fall des Goldpreises seit der Trump-Wahl, der allerdings in der ersten Jahreshälfte 2016 signifikant gestiegen war. 

Goldaktien, bedingt durch ihren Hebel, fielen weiter als der Goldpreis und mussten seit ihren Sommerhochs Rückgänge von rund -27% verkraften. Viele Goldproduzenten, deren Bewertungen im Juli als fair oder zu hoch erschienen, kann man nun als überverkauft einschätzen. Diese attraktiven Bewertungen bieten für Anleger einige überzeugende Chancen.

Potential für höhere Leitzinsen sehr limitiert

Es ist wahrscheinlich, dass die US-Fed die Zinsen im Dezember oder möglicherweise Anfang nächsten Jahres marginal erhöhen wird, aber längerfristig scheint die US-Wirtschaft nicht in der Lage zu sein, mehr als nur einer kleinen Erhöhung standzuhalten. Die Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr zu "normalisierten" Zinsen über 2% kann man als gering erachten, da die negativen Auswirkungen auf Schuldner (Staat, Unternehmen, Haushalte) und die potenzielle Belastung des Wirtschaftswachstums erhebliche Risiken für die politischen Entscheidungsträger bergen.

Derzeit starker Dollar im Widerspruch zu Trumps Plänen

Die Reaktionen der Finanzmärkte auf Trumps politische Agenda konzentrierten sich auf die inflationären Aspekte seiner Vorschläge: Erhöhte Staatsausgaben, Infrastrukturausgaben und Steuersenkungen. Wenn diese Strategien das Wirtschaftswachstum erfolgreich ankurbeln, Arbeitsplätze schaffen und Lohnwachstum generieren, bestünde die Chance, das stufenweise Zinserhöhungsprogramm der Fed zu beschleunigen. Die Anleger-Nachfrage nach US-Vermögenswerten stieg daher in den Wochen nach der Wahl und drückte den US-Dollar auf ein dreizehn Jahreshoch. Dies aber markiert einen zentralen Widerspruch zu den Plänen von Trump - Ein starker Dollar ist sehr problematisch in einer Phase von gestiegenen Staatsausgaben und höherer Kreditaufnahme. Er behindert außerdem die Erholung des produzierenden Gewerbes und die Schaffung günstiger internationaler Handelsbedingungen für die USA.

Mittel- und längerfristig Potential für schwachen Dollar

Mittel- und längerfristig ist ein schwächerer US-Dollar das einzige logische Ergebnis von Trumps Wirtschaftsagenda. Falls der neue US Präsident seinen Willen bekommt und eine Billion US-Dollar von neuen Staatsausgaben und entsprechender Kreditaufnahme in den kommenden Jahren initiiert, passiert dies das zu einem Zeitpunkt, wo Zinsen nur begrenzten Spielraum haben zu steigen. Der aktuelle starke US-Dollar spiegelt zwar das Vertrauen vieler Anleger in die US-Wirtschaft wider, doch mittelfristig ist die Realität, dass steigende Staatsausgaben, die von relativ niedrigen Zinsen begleitet werden, möglicherweise ein sehr inflationäres Umfeld schaffen werden. Ein schnelles Ansteigen der US-Staatsschulden und letztlich eine Abwertung des US-Dollars auf ein signifikant niedrigeres Niveau erscheint das wahrscheinlichste Szenario.

Marktumfeld 2017 unterstützend für Gold und Goldaktien

Während in den kommenden Wochen und Monaten die Volatilität an den Finanzmärkten zunehmen könnte, da die Fed-Zinserhöhungsentscheidung und der Start der Trump-Präsidentschaft anstehen, sehen wir das makroökonomische Umfeld für Gold- und Goldaktien zunehmend unterstützend. Niedrige oder negative Realzinsen weltweit, US-Dollar-Schwäche am Horizont und Unsicherheit über die Wirtschaftswachstumsperspektiven sind allesamt Faktoren, die Risiken für die Aktienmärkte und Anlegernervosität auslösen könnten. Dies dürfte in diesem Zeitraum die Nachfrage nach sicheren Hafeninvestitionen anheizen. Gold- und Goldaktien tragen vor allem in Zeiten wirtschaftlicher und politischer Unsicherheit zu einer wirksamen Portfolio-Diversifikation bei. Unter diesen Marktbedingungen erwarten wir eine Fortsetzung der Erholung im Goldsektor, die Ende 2015 begann.

Wichtiger Hinweis: Diese Informationen werden von Baker Steel Capital Managers LLP (Partnerschaft mit beschränkter Haftung, eingetragen in England unter der Nr. OC301191 und zugelassen und reguliert durch die Financial Conduct Authority) herausgegeben. Die Weitergabe dieser Informationen stellt kein Angebot zur Beteiligung an einer Anlage dar, noch ist es Teil eines solchen Angebots. Dieser Bericht versteht sich nicht als Anlageberatung. 

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