BakerSteel: Gelegenheit für antizyklische Goldkäufe?

Beim letzten Mal, als die netto-spekulativen Positionen von physischem Gold so niedrig waren wie aktuell, markierten sie einen Boden für den Goldsektor und den Beginn einer Rally bei Gold und Goldminen.

26.07.2017 | 08:30 Uhr

Spekulative physische Goldpositionen (welche sich über Monate aufgebaut haben) sind auf ein Niveau gefallen, welches es seit Anfang 2016 nicht gegeben hat. Historisch gesehen hat ein derartige Anleger-Pessimismus konträr denkenden Investoren eine erhebliche Chance eröffnet. In der Tat ist es so, dass der Goldpreis sich in den letzten Tagen begonnen hat zu erholen, was darauf hindeutet, dass a) ein Ausbrechen aus dem Korridor 1.200 US$ - 1.300 US$ bei anhaltenden Zweifeln in Bezug auf (US) Wirtschaftswachstum, steigender Inflation und an der Stärke einer restriktiveren Politik von Zentralbanken mittelfristig möglich ist und b) physische Positionen wieder vermehrt aufgebaut werden, was dann positive Rückkopplungseffekte auf den Goldpreis zur Folge hätte.

Die noch depressive Stimmung in Bezug auf physische Goldpositionen spiegelt eine Reihe von Faktoren wider, die den Markt derzeit beeinflussen, insbesondere höhere US-Nominalzinsen und Unsicherheit über die Aussichten für die Geldpolitik. Darüber hinaus haben die ansteigenden US-Aktienmarktbewertungen während einer saisonal schwachen Periode für Gold wahrscheinlich dazu geführt, dass das Metall in den letzten Wochen überverkauft wurde.

Trotz dieser vorgeblich negativen Punkte hat sich der Goldpreis im Jahr 2017 im o.g. Korridor gehalten und verbleibt in einer technischen Position, die als „bullish“ bezeichnet werden kann. Ebenso haben Goldbestände, bei niedrigen Bewertungen, die Tiefststände, die Ende 2016 (Euromoney Global Gold Index) gesehen wurden, nicht erneut getestet. Wir stellen fest, dass die netto-spekulativen Positionen für physisches Gold (wie in der nachstehenden Grafik gezeigt) historisch als ein „hinterherhinkender“ Indikator für die Stimmung der Anleger zu sein scheint. Der starke Rückgang in den vergangenen Wochen, der kumulative über mehrere Monate negative Aussichten von Goldanleger demonstriert, zeigt eben keinen kurz- oder mittelfristigen zukünftigen Trend an, sondern ist eher als vergangenheitsbezogen zu betrachten. Wir erinnern uns an das deprimierte Niveau vom Januar letzten Jahres, als der Goldpreis bereits begann kräftig anzuziehen. Wir glauben, dass wir zur Zeit eine ähnlicher Entwicklung erleben könnten.

Quelle: Bloomberg. Stand: 21. Juli 2017.

Wir glauben, dass konträr denkende Investoren und aktive Investmentmanager nun die Möglichkeit haben, in einen Sektor zu investieren, der in den vergangenen Monaten von vielen Anlegern ignoriert wurde, der aber unser Meinung nach überzeugendes Aufwertungspotenzial hat und eine effektive Portfolio-Diversifizierung bietet. Darüber hinaus sprechen folgende Marktbedingungen für höhere Goldpreise: Der US-Dollar schwankt weiter, angetrieben durch das Versagen der Trump-Regierung, die Reform des Gesundheitswesens weiter voranzutreiben, während sich die Haltung der Federal Reserve bezüglich einer weiteren Verschärfung ihrer Geldpolitik abschwächt, da gegenwärtige US-Wirtschaftsdaten die Risiken einer Anhebung der Leitzinsen aufzeigen. Darüber hinaus bewegen sich Aktienmarktbewertungen auf Allzeithochs, Marktvolatilität befindet sich auf extremen Tiefstständen und das globale ökonomische und politische Umfeld zeugt von erhöhten Risiken, welche das Argument für vermehrte Investitionen in Gold und Goldaktien verstärken.

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