Baring MENA Fund - Investment update

In einem von niedrigem Wachstum geprägtem Umfeld, sollte man unserer Meinung nach genauer auf die langfristigen Anlagechancen im Nahen Osten und Nordafrika schauen.

24.04.2013 | 16:35 Uhr

Wenn man von den Negativschlagzeilen einiger weniger Länder in der Region absieht, stellt man fest, dass viele Volkswirtschaften im Nahen Osten und Nordafrika ordentliche Wachstumsraten mit einem Aufschlag gegenüber benachbarten Industrieländern oder sogar Schwellenmärkten aufweisen. Regierungen investieren in die Infrastruktur und es entwickelt sich zudem eine junge Mittelschicht, die alle möglichen Konsumgüter nachfragt, was Unternehmen neue Chancen bietet.

Interessant ist, dass viele dieser Unternehmen noch nicht durch Investmentanalysten abgedeckt werden und unserer Meinung nach kann die Fundamentalanalyse in einem solchen Umfeld einen erheblichen Mehrwert bieten. Mit der richtigen Expertise und Erfahrung sollte es für aktive Vermögensverwalter möglich sein, fehlbewertete Titel an den Aktienmärkten der gesamten Region ausfindig zu machen.

Innerhalb der drei Jahre seit Auflegung des Baring MENA Fund im März 2010 haben erhebliche Veränderungen stattgefunden. Die Proteste in Tunesien bildeten der Anfang des Arabischen Frühlings, der zu Regierungsveränderungen nicht nur in Tunesien, sondern auch in Ägypten, Libyen und dem Jemen führte.

Auf den ersten Blick erscheinen diese Umstände nicht wie ein gewinnbringendes Anlageumfeld und die Erträge des MSCI Arabian Markets ex Saudi Arabia Index, eine Abbildung der Aktienmärkte der Region, scheinen dies noch zu unterstreichen. Der Index ist über drei Jahre zum Ende März 2013 um 0,9% in US-Dollar gefallen*.

Hierzu geben wir jedoch zwei Dinge zu bedenken. Erstens fehlt unserer Ansicht nach größtenteils eine Verbindung zwischen den Aktienkursbewertungen vieler Wertpapiere heute und den äußerst attraktiven langfristigen Wachstumsaussichten der Region. Für Anleger mit langfristigem Anlagehorizont bietet diese Situation zum gegenwärtigen Zeitpunkt interessante Anlagechancen.

Und zweitens entspricht das Ergebnis nicht dem Ertrag des Baring MENA Fund. Durch eine achtsame Vorgehensweise konnten wir einen erheblichen Mehrwert gegenüber dem Index generieren. Der Fonds erzielte über drei Jahre bis zum Ende März einen kumulierten Ertrag von 20,8% in US-Dollar*.

Aus heutiger Sicht sind die attraktivsten Anlagechancen unserer Meinung nach in Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) zu finden. Wir sind insbesondere positiv eingestellt was den Markt in Saudi-Arabien angeht und sehen speziell Chancen bei der Aktienauswahl in den Sektoren Telekommunikation, dem Gesundheitswesen, im Verbrauchersektor und im Bereich Infrastruktur, da hier die Regierung ihre Absicht zur Ausgabenerhöhung bekannt gab, um mittel- bis langfristig das Wachstum zu unterstützen.

Im Falle der VAE erholt sich die Wirtschaft sehr schnell, da Bereiche wie der Tourismus- und der Immobiliensektor direkt von den politischen Unruhen in der restlichen MENA-Region profitieren. Diese Sektoren haben in der jüngeren Vergangenheit starke Zuflüsse aus dem Ausland verzeichnen können, was sich positiv auf Unternehmen mit einer Verbindung zu diesen Segmenten auswirkt.

Ansonsten halten wir, anders als der Vergleichsindex, zusätzlich Positionen in der Türkei. Die schnell wachsende und zunehmend wohlhabende Bevölkerung dort stützt unserer Ansicht nach den langfristigen Ausblick für den Finanzsektor und für konsumbezogene Sektoren. Etwas vorsichtiger sind wir in Bezug auf die kurzfristigen Aussichten für den ägyptischen Markt eingestellt, da das unsichere politische Umfeld dort auch weiterhin die Binnenwirtschaft beeinflusst.

*Quelle: Barings, Morningstar, per 31. März 2013, in US-Dollar

Autor: Ghadir Abu Leil-Cooper, Head of EMEA Equities, Investment Manager, Baring MENA Fund, Baring Asset Management, London

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