Barings: Drei Ursachen für volatile Märkte

Die Volatilität an den Märkten ist zurück, die Anleger sind besorgt. Marino Valensise, Head of Global Multi Asset Group bei Barings, hat die Ursachen analysiert und weist auf die Relevanz positiver Unternehmensdaten für die aktuelle Investmentstrategie hin.

06.10.2015 | 16:34 Uhr

In den vergangenen Wochen mussten sich Anleger mit drei zentralen Themen auseinander setzen, die ihnen großes Unbehagen bereitet haben. 

Das erste Thema umfasst die Ereignisse im Osten, schließlich könnte die jüngste Volatilitätsphase gut und gerne als "Made in China" bezeichnet werden. Die turbulente Talfahrt der Märkte war eine Konsequenz der Veränderung in der Währungspolitik des Renminbi. Da die Abkühlung der chinesischen Konjunktur bereits seit 2014 offensichtlich ist, dürfte sie mittlerweile vollständig von den Anlegern absorbiert worden sein. Allerdings richtete der plötzliche Wandel in der Währungspolitik der Bank of China die Aufmerksamkeit auf eine Vielzahl von Unsicherheiten. Doch letzten Endes wurden globale Investoren mit offenen Fragen über die zukünftige Richtung der chinesischen Währungspolitiker und der Märkte des Landes zurückgelassen. 

Das zweite Thema betrifft die relativ schlechte Kommunikation in der Geldpolitik. Es ist für jede Zentralbank entscheidend, was gesagt und was getan wird. Bei dem Treffen im September sorgte der Offenmarktausschuss (FOMC) der US-Notenbank jedoch mehr für Verwirrung über die zukünftige Entwicklung, anstatt den Weg hin zu höheren Zinsen darzulegen. Infolgedessen wurden weitere Fragen laut: Aus welchem Grund sorgt sich die FED derart über internationale Angelegenheiten? Verfügt sie über die Instrumente und Fähigkeiten, um die Politik entsprechend auszurichten? Ein Vertrauensverlust in die Notenbankpolitik ist eine ernsthafte Angelegenheit: Wenn die Zahnpasta erst einmal aus der Tube ist, kann man sie unmöglich wieder hinein bekommen.

Das dritte Thema ist das ungewöhnlich hohe Volatilitätsniveau in letzter Zeit, wofür der „Schwarze Montag“ im August ein Beispiel ist. Anleger spekulieren bereits, ob dies Teil einer Übergangsphase von einem Umfeld der niedrigen Volatilität (dank der Finanzrepression) hin zu einem solchen höherer Volatilität ist. Die wachsende Bedeutung von schnellerem Geld (Hedgefonds, Hochfrequenzhandel, ETFs, Momentum-getrieben, Fonds mit Zielvolatilität) im Vergleich zu den fundamental getriebenen Anlegern (leistungsorientierte Pensionspläne sowie deren externe Fondsmanager) ruft Besorgnis hervor. Die Machtverhältnisse verschieben sich ganz eindeutig und dies wird durch das Marktverhalten reflektiert.

Als fundamentale Anleger sind wir der Auffassung, dass die Antwort auf die jüngste Marktkorrektur von der Unternehmensrentabilität kommen wird. Die Fragen, auf die wir uns nun konzentrieren, lauten: Wie wahrscheinlich ist es, dass Aktienmärkte bei einem durchschnittlichen Bewertungsniveau und angesichts eines gesunden Wachstums der Unternehmensgewinne noch weiter abrutschen? Und gehen wir weiterhin von einem steigenden Ertragswachstum aus? 

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