Barings: Ein neues Kapitel für globale Rohstoffe

Duncan Goodwin, Leiter Global Resources bei Baring Asset Management, hat drei Rohstoffbereiche identifiziert, bei denen es sich lohne, genauer hinzuschauen: traditionelle Rohstoffunternehmen, verbrauchernahe Rohstoffe sowie Rohstoffe der nächsten Generation.

10.12.2015 | 10:36 Uhr

„Der Rohstoff-Superzyklus ist vorbei“, sagt Duncan Goodwin, Leiter Global Resources bei Baring Asset Management. Auslöser dafür war, dass Rohstoffmärkte und Rohstoffaktien durch die sinkende Nachfrage aus den Schwellenländern sowie das Überangebot an Rohöl von zwei Seiten unter Druck geraten sind, was für starke Kursturbulenzen gesorgt hat. „Auf der anderen Seite sehen wir trotz der Rückkehr zu einem normalen Zyklus nach wie vor eine Chancenvielfalt innerhalb der Anlageklasse“, fügt Goodwin hinzu.

„Mit Blick in die Zukunft lässt sich leicht erkennen, wie eine neue Art von Unternehmen der nächsten Generation, die den technologischen Wandel vorantreibt und sich auf neu aufkommende Verbrauchertrends ausrichtet, ihren Anteil daran trägt, das investierbare Universum von Rohstoffaktien zu erweitern und zu bereichern“, zeigt sich der Rohstoffexperte sehr zuversichtlich. Die Rohstoffunternehmen der nächsten Generation sind seiner Einschätzung nach technologisch innovativ, gehen auf ein sich veränderndes Konsumverhalten ein und bieten exzellente langfristige Wachstumsaussichten von eher struktureller als zyklischer Natur. Das können zum gegenwärtigen Zeitpunkt durchaus noch Nischenanbieter sein, die jedoch mit der Zeit an Präsenz und Attraktivität gewinnen werden. „Wir sehen viele solcher Chancen in Nischenbereichen wie beispielsweise der Batteriespeicherung, bei nachhaltigen Lösungen im Bereich Gesundheit & Wohlbefinden oder bei der Metallsubstitution“, nennt Goodwin Beispiele.

Der Leiter Global Resources bei Baring Asset Management hat drei Rohstoffbereiche identifiziert, bei denen es sich lohne, genauer hinzuschauen: traditionelle Rohstoffunternehmen, verbrauchernahe Rohstoffe sowie besagte Rohstoffe der nächsten Generation. Hinsichtlich der traditionellen Rohstoffunternehmen seien weitreichende Schritte hinsichtlich der Einführung von Neuerungen, Umstrukturierungen und Neuorganisationen zu erkennen, die viele Marktteilnehmer bislang außer Acht gelassen haben. Als Beispiel führt er den Konzern Royal Dutch Shell an, der Maßnahmen ergriffen habe, um die Kosten zu senken und Impulse für zukünftiges Wachstum zu schaffen.
„Im Bereich der verbrauchernahen Rohstoffe konzentrieren wir uns auf Qualitätsunternehmen in Branchen, die ein differenziertes Wachstum in Endmärkten mit hohen Markteintrittsbarrieren bieten und dadurch über den Vorteil der Preissetzungsmacht verfügen“, erklärt Goodwin den Ansatz des zweiten Bereichs. „Diese Unternehmen sind einen Schritt näher am Verbraucher und leisten mit Blick auf ein breites Spektrum an Endprodukten und Dienstleistungen einen Mehrwert.“ Als Beispiele für interessante Unternehmen nennt Goodwin Tyson Foods und Valero aus den USA.

Unter den Unternehmen der nächsten Generation versteht der Rohstoffexperte schließlich solche, die sich am Scheitelpunkt der globalen Rohstoffindustrie befinden und von strukturellem Wachstum, basierend auf sich verändernden Verbrauchertrends und neuen Technologien, profitieren. Beispielhaft nennt er International Flavours and Fragrances (USA) sowie LG Chem (Korea).

„Insgesamt bietet der globale Rohstoffsektor eine Fülle an strukturellen Wachstumschancen, die ihren Ursprung im Rohstoffsegment der nächsten Generation haben“, fasst Goodwin seine Ausführungen zusammen. Das will er nutzen, indem er ausschließlich in solche Unternehmen investiert, die, basierend auf dem hauseigenen Bottom-up-Researchprozess und der Fundamentalanalyse, das Potenzial aufweisen, auf lange Sicht eine überdurchschnittliche Wertentwicklung zu erzielen.

Die komplette Analyse von Duncan Goodwin als PDF-Dokument.

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