Bellevue: Afrika - Potenzial für Kurssteigerungen
Malek Bou Diab, Portfoliomanager des BB African Opportunities Fonds von Bellevue Asset Management setzt zurzeit in seinem Fonds auf Ägypten und Südafrika sowie auf die Sektoren Finanzen und Basiskonsumgüter. Die Gründe dafür.14.03.2018 | 12:19 Uhr
Im Sektor der Basiskonsumgüter sehen wir derzeit etwa in Marokko interessante Entwicklungen die mehr Wachstum und Innovation versprechen. Marokkos Wirtschaft wächst mit 3.5% bis 4%, richtet seine Wirtschaft verstärkt auf die Produktion höherwertiger Güter und Dienstleistungen aus, so etwa im Automobil- oder Flugzeugzulieferersektor, und setzt vermehrt auf neue stark wachsende Absatzmärkte in Westafrika.
Ausblick
Die globale Liquiditätswelle erreicht nunmehr auch die afrikanischen Märkte: dabei sind aber die Bewertungen im Vergleich zu den globalen Märkten relativ tief, entsprechend sehen wir gutes Potenzial für Kurssteigerungen in ausgewählten afrikanischen Ländern.
Allerdings sollten Investoren immer im Auge behalten, dass Aufschwünge vereinzelt auf schmalem Fuss stehen und entsprechend gegenüber äusseren Einflüssen anfällig sein können. Zudem funktionieren in einzelnen Ländern die lokalen Devisenmärkte nur beschränkt, so derzeit etwa in Nigeria. Gerade bei stärkeren makroökomischen Ungleichgewichten und schmalen Devisenreserven eines Landes können Kapitalkontrollen eingeführt werden, was eine eingeschränkte Konvertibilität der Lokalwährung in US-Dollar zur Folge haben kann. Vor allem Länder in Subsahara-Afrika haben bisweilen nur kosmetischen Reformen eingeleitet.
Entsprechend ist im Anlagebereich sehr differenziert vorzugehen und auf Länder abzustützen, die über ein hohes Reform-Momentum verfügen. Dazu zählen wir derzeit etwa Länder wie Marokko, Ägypten und mittelfristig auch Kenia. Nigeria profitiert zwar derzeit wieder von einem höheren Ölpreis und besserem Zugang zu Devisen über die vier designierten FX-Fenster der Zentralbank, allerdings bleibt abzuwarten, wie sich dies bei einem erneut fallenden Ölpreis verhält.
Grössere Verwerfungen an den globalen Märkten würden auch für afrikanische Aktien nicht ohne negativen Folgen bleiben, da die finanziellen und wirtschaftlichen Puffer oftmals dünn sind. Wir bevorzugen deshalb Länder die ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum nach Möglichkeit aus eigener Kraft erzeugen können und zudem nicht von den Preisentwicklungen an den Rohstoffmärkten abhängig sind. Über die letzten Jahre hat sich aber gezeigt, dass ein Investment in einem diversifizierten Afrika-Portfolio sehr gute Diversifikationseigenschaften gegenüber globalen Aktienmärkten als auch vis-a-vis bereits weiter entwickelten Schwellenländer gebracht hat.