Bellevue: Medizintechnik – die Zeichen stehen auf Erfolg

In fünf der letzten sieben Jahre hat der Medizinaltechniksektor den breiten Aktienindex geschlagen. Das resultierte in einer Outperformance von 58% in EUR gegenüber dem Gesamtmarkt.

22.01.2015 | 09:50 Uhr

Auch für das neue Jahr präsentieren sich die Aussichten des Sektors dank steigender Nachfrage und überdurchschnittlichem Gewinnwachstum vielversprechend. Entsprechend könnten die Medizintechnikaktien neben ihren defensiven Eigenschaften ihr Outperformance- Potenzial nutzen.

Die erfreuliche Entwicklung im Medizintechniksektor zieht sich bereits über einige Jahre hin. Seit 2013 hat sich das Wachstum stetig beschleunigt. Zu den wichtigen Treibern gehören die Emerging Markets; diese haben jedoch im vergangenen Jahr etwa in China und Russland etwas an Schwung verloren. Doch die Fundamentaldaten und die nicht mehr aufzuhaltende Konsolidierungswelle sorgten 2014 für ein Kursfeuerwerk: Der Sektor schloss in Euro mit 37% im Plus ab, deutlich besser als der deutsche und schweizerische Aktienleitindex. 

Grosse M&A-Deals trugen zu einer Extraperformance bei: Medtronic übernahm Covidien, Becton Dickinson kaufte CareFusion und Zimmer schluckte Biomet. Gleichzeitig wurden viele wichtige Produkteim Markt eingeführt: Sapien 3 von Edwards Lifesciences, Cardio-MEMS von St. Jude, Lutonix DCB von CR Bard, Reveal LINQ von Medtronic sowie HyQvia von Baxter.

Zur Performance der in Europa domizilierten Investoren trug die Stärke des US-Dollars bei, der sich gegenüber dem Euro um 11% aufwertete. Der Medizintechniksektor weist einen hohen Anteil an in den USA börsenkotierten Unternehmen auf.

Wachstum akzentuiert sich

Die Voraussetzungen für ein exzellentes Medizintechnikjahr stehen gut. Die Wachstumsbeschleunigung wird anhalten. Gerade in den USA werden dank Obamacare steigende Patientenzahlen erwartet, da rund sieben Millionen zusätzliche Versicherte den Spitälern zu deutlich höherer Profitabilität verhelfen. Dank den rückläufigen Zahlungsausfällen investieren die Spitäler deutlich mehr in die Krankenhausinfrastruktur. Zusätzlich nehmen auch die elektiven Eingriffe zu, ausgelöst durch das mehr als 3-prozentige Wirtschaftswachstum in den USA.

Konsolidierung geht weiter

Gleichzeitig werden sich die Strukturen weiter an die Herausforderungen der Industrialisierung des Gesundheitswesens anpassen. Grosse Übernahmen sind durchaus ein realistisches Szenario. So hält sich etwa schon länger das Gerücht einer Übernahme von Smith&Nephew durch Stryker. Im Unterschied zum Jahr 2014 sollten auch kleinere und mittlere Medizintechnikanbieter von der Übernahmewelle profitieren können. Gerade Anbieter von Produkten mit einer grossen Durchdringung im Krankenhaus sowie von hochspezialisierten Verbrauchsgütern für die Chirurgie und Intensivpflege werden stärker nachgefragt. Ferner werden Anbieter von innovativen Spezialprodukten, welche Grosskonzerne global vermarkten können, zu den Gewinnern zählen.

Positiver Währungseffekt für europäische Investoren

Der Dollarausblick ist für europäische Anleger vorteilhaft. Der US-Dollar dürfte sich gegenüber dem Euro nochmals aufwerten: Das Wirtschaftswachstum der USA wird auf über 3% geschätzt. In der Eurozone dagegen könnten erneut Probleme in der Peripherie auftauchen und den Euro belasten. Dank dem hohen US-Anteil ist der Medizintechniksektor ein exzellentes Diversifikationselement für europäische Anleger.

Aktien sind günstig bewertet

Insgesamt könnte 2015 zum Jahr für europäische Medizintechnikaktien werden. Erstens haben die hiesigen Aktienmärkte im Vergleich zum US-Markt deutliches Aufholpotenzial. Zweitens profitieren sie vom schwachen Euro, was die Wettbewerbsfähigkeit stärkt und das Umsatz- und Gewinnwachstum beschleunigt. 

Die grossen Übernahmen des letzten Jahres sind noch nicht abgeschlossen, und die kommunizierten Synergien wurden konservativ angesetzt. Klein- und mittelkapitalisierte Aktien sind ausserdem vergleichsweise günstig bewertet, was generell für den gesamten Sektor gilt – gerade im Vergleich zu Pharma.

Investmentfokus von BB Medtech für 2015

Besonderes Kurspotenzial weisen Large Caps auf, die vom Umbruch im US-Gesundheitswesen profitieren und die Konsolidierung vorantreiben. Auch die Aktienkurse der wachstumsstarken und innovativen Small- und Mid-Cap-Unternehmen profitieren von verstärkten M&A-Aktivitäten. Ein weiterer Investitionsfokus des Teams liegt auf Unternehmen mit grossem Umsatzanteil in den aufstrebenden Märkten, welche bereits 50% des globalen Wachstums generieren.

Der vollständige Bericht im pdf-Dokument

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