BNP Paribas AM: Zukunftsmodell Nachhaltigkeit

Stakeholder sprechen sich immer deutlicher für Nachhaltigkeit aus. Und immer mehr Unternehmer machen Nachhaltigkeit zum Teil ihrer DNA und Strategie. Denn dies ist nicht nur geschäftlich sinnvoll, sondern wird von kleinen wie großen Anlegern unterstützt.

10.10.2017 | 14:08 Uhr

Heutzutage ist die Erreichung von Nachhaltigkeit weit mehr als nur „Greenwashing“, sondern vielmehr ein wesentlicher Bestandteil vieler Geschäftsprozesse und Produkte. Es ist zu einer Grundregel geworden und für Unternehmen mittlerweile so wichtig wie zum Beispiel eine Betriebsgenehmigung oder ein Managementdiplom ihrer Führungskräfte. Dies gilt umso mehr, da sich extreme Wetterphänomene als Vorboten des Klimawandels häufen, während zugleich das allgemeine Bewusstsein, dass auf lokaler, nationaler und multilateraler Ebene dringend gehandelt werden muss, immer mehr zunimmt.

Einzigartige Treiber des Wandels

Dieser Handlungsbedarf zeigt sich auch an einer beispiellosen Ansammlung von Treibern des Wandels mit Bedeutung für die Zukunft von Unternehmen. Auf transnationaler Ebene zählen dazu das Pariser Abkommen als Ergebnis des COP21-Treffens, bei dem ein weltweites Ziel zur Begrenzung der globalen Erwärmung auf unter zwei Grad Celsius beschlossen wurde.

Als Signal der Unterstützung für das Pariser Abkommen ist BNP Paribas Asset Management dem Paris Pledge for Action beigetreten, das von weiteren Unternehmen sowie Städten, Gruppen der Zivilgesellschaft, Anlegern, regionalen Gremien, Gewerkschaften und anderen unterstützt wird; darin sagen sie zu, einen Beitrag zu leisten, damit die Ziele des Pariser Abkommens erreicht oder übertroffen werden.

Transformative Entwicklungsziele und -prinzipien

Die zehn Prinzipien des Global Compact der Vereinten Nationen stehen für grundlegende universelle Normen, die von der großen Mehrzahl der Länder weltweit vereinbart und ratifiziert wurden, darunter Menschenrechte, Arbeitsrechte, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung. Dass auch Anleger diese Prinzipien übernehmen, ist ein Beleg für ihre Wirksamkeit. Um sicherzustellen, dass alle Unternehmen, in die wir investieren, die internationalen Standards für multinationale Konzerne einhalten, werden die Prinzipien in die Anlageprozesse von BNP Paribas Asset Management integriert.

Zu den global gültigen, messbaren Zielen zählen die Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen (SDGs). Die darin formulierten Entwicklungsziele bis 2030 laufen auf eine Transformation der Welt hinaus. Ihre Themen reichen von der Beendigung von Armut und Hunger bis zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden. Außerdem geht es um Geschlechtergleichheit, menschenwürdige Arbeit für alle, nachhaltiges Wirtschaftswachstum, die Förderung von verantwortungsbewusstem Konsum und Produktion sowie das Ziel, Städte inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig zu gestalten. Die Ziele sollen als Quelle der Inspiration dienen und Unternehmen ermutigen, ihren Beitrag zu einer besseren Zukunft für alle zu leisten, indem sie verantwortungsbewusst handeln und dabei helfen, gesellschaftliche Probleme durch Innovation und Kooperation zu lösen.

Mündige Verbraucher

Neben den durch diese globalen Verträge gesetzten Zeichen gibt es auch einen von der Basis der Verbraucher ausgehenden Faktor, der in Richtung von Nachhaltigkeit in Unternehmen wirkt: verändertes Konsumverhalten. Mehr Bewusstsein für die gesellschaftlichen, ökologischen und gesundheitlichen Aspekte von Produkten und Dienstleistungen hat dazu geführt, dass Verbraucher sich von Umweltsündern, Menschenrechtsverletzern und anderen Unternehmen abwenden, die unmoralisch und verantwortungslos agieren.

Gleichzeitig schätzen Verbraucher Unternehmen, die ihre Geschäftstätigkeit „grüner“ gestalten, ihre Produktpaletten und Praktiken sauber halten, auf die Herstellung oder den Vertrieb von umstrittenen Produkten wie Tabak, Alkohol und sogar zuckerhaltigen Getränken verzichten, die Transparenz in der Führung erhöhen und mehr Verantwortungsbewusstsein zeigen. Als Kunden wie als Aktionäre treten Verbraucher zunehmend aktivistisch auf, bringen Unzufriedenheit offen zum Ausdruck und drängen die Geschäftsführungen zum Handeln.

Um Reputations- und Geschäftsrisiken zu begegnen, müssen Unternehmen mehr Energieeffizienz erreichen, den Anteil erneuerbarer Energiequellen und sauberer Technologien erhöhen und andere Maßnahmen ergreifen, die einen sorgsamer Umgang mit Ressourcen und eine gesunde Ethik erkennen lassen. Über reine Finanzdaten hinausgehende Angaben und die Veröffentlichung des eigenen CO2-Fußabdrucks werden zum Normalfall in der Berichterstattung von Unternehmen.

Einher geht dies mit mehr Offenheit für Dialoge mit Stakeholdern, ob zu festen Anlässen wie Hauptversammlungen oder eher fallweise. Als Anleger, der über die Fondsportfolios seiner Kunden bedeutende Beteiligungen an zahlreichen Unternehmen hält, betrachtet BNP Paribas Asset Management die Stimmabgabe bei Hauptversammlungen als integralen Bestandteil seiner Anlagepflichten und als unverzichtbares Element des Dialogs mit Unternehmen im Namen der Kunden. Vielen Unternehmen ist klar geworden, dass sie sich aktiv für einen sorgsamen Umgang mit Ressourcen einsetzen müssen, damit die Anleger langfristig bei ihnen investiert bleiben.

Druck von Regulierern

Ein letzter Treiber des Wandels in der Geschäftswelt sind politische Vorgaben und Regulierungsvorschriften. Behörden hören auf die Rufe von Wählern nach Taten und setzen multinationale Vereinbarungen wie das Pariser Abkommen in lokale Gesetze um, denn sie wollen die zunehmenden Erwartungen von Öffentlichkeit und Stakeholdern in Bezug auf verantwortungsbewusste und ökologisch vernünftige Regierungsarbeit erfüllen.

Regierungen haben begonnen, ihre Prozesse und Praktiken stärker an Nachhaltigkeitskriterien auszurichten, und haben spezialisierte Gremien ins Leben gerufen, um einen entsprechenden Rechts- und Regulierungsrahmen zu schaffen. Indessen haben Vermögensverwalter wie BNP Paribas Asset Management Researchkapazitäten aufgebaut, um regulatorische Entwicklungen mit Bedeutung für aktuelle und zukünftige Investitionen beobachten und entsprechend reagieren zu können.

All diese Parteien scheinen akzeptiert zu haben, dass ein aktives Vorgehen für mehr Nachhaltigkeit und Verantwortungsbewusstsein im 21. Jahrhundert eine Voraussetzung für ihre Geschäftstätigkeit ist, nicht nur um Ruf und Glaubwürdigkeit zu bewahren, sondern auch um unserer Zukunft willen. Passiv zuzusehen, wird in Zukunft nicht genug sein.

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