Columbia Threadneedle: Bewegung im Anleihesegment

„Wir haben unser Engagement in Unternehmensanleihen im Rahmen unserer Asset-Allocation-Portfolios auf ein neutrales Niveau zurückgefahren“, sagt Mark Burgess, CIO für die Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) und globaler Aktienchef bei Columbia Threadneedle Investments.

13.08.2015 | 11:08 Uhr

In den letzten Wochen stürmte eine Vielzahl von Themen auf die Märkte ein. Dazu zählen die Konjunkturschwäche in China und der Kursrutsch am chinesischen Aktienmarkt, eine Notlösung für die Schuldenkrise in Griechenland, ein Rückgang auf den Rohstoffmärkten (der die Sorgen um eine Disinflation wieder aufflammen ließ) und schwächere Daten des US-Personalkostenindex. Letztere ließen die Befürchtung aufkommen, dass die US-Notenbank die Zinswende weiter nach hinten verschieben könnte. Im Mittelpunkt unserer Diskussionen über die Vermögensallokation stehen jedoch die Anleihemärkte. Wir haben unser Engagement in Unternehmensanleihen im Rahmen unserer Asset-Allocation-Portfolios auf ein neutrales Niveau zurückgefahren. Zu diesem Schritt haben uns die folgenden Gründe bewogen.

Unserer Meinung nach befinden wir uns in der Reifephase des Unternehmenskreditzyklus. Während der nächsten 12-24 Monate rechnen wir zwar mit niedrigen positiven Überschussrenditen aus Anleihen, aber nun kommen diverse negative Einflüsse zum Tragen.

Aus fundamentaler Sicht tun sich die Unternehmen in den USA offenbar schwer, ihre Ergebnisse zu steigern, und das belastet einige wichtige Bonitätskennzahlen. Insbesondere das Verhältnis der Schulden zum EBITDA erscheint im Vergleich zu früheren Zyklen hoch. Die Unternehmenstätigkeit, die bislang weitgehend bonitätsneutral war, wirkt sich nun langsam negativ auf die Bonität aus (wie die Mischung aus Aktienrückkäufen, Dividendenpolitik sowie fremdfinanzierten Fusionen und Übernahmen zeigt). Zudem gibt es ein reichhaltiges Angebot an Unternehmensanleihen und die Liquidität auf dem Sekundärmarkt hat sich im Verlaufe des Kreditzyklus geradezu in Bilderbuchmanier verschlechtert. Deshalb wird künftig ein höherer (aber immer noch moderater) Liquiditätsrisikoaufschlag fällig werden. Der EBITDA-Zinsdeckungsgrad hingegen ist sehr hoch und begünstigt eine weiterhin überzeugende Anleihen-Performance, selbst wenn diese im Laufe der letzten sechs Monate nachgelassen hat. Hauptursache für diese hohe Zinsdeckung sind die niedrigen Zinssätze. Das tut ihrer unterstützenden Wirkung auf die voraussichtlich positiven (wenn auch moderaten) Überschussrenditen, die in den nächsten Quartalen zu erwarten sein dürften, jedoch keinen Abbruch.

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