Danske Invest: Die Jagd nach Mehrrendite in den Schwellenländern

Der Danske Invest Emerging Markets Debt Hard Currency Fund investiert in Schwellenländer anleihen, u.a. aus Lateinamerika und Asien. Eine Investition in diese Anlageklasse kann sowohl die Risikodiversifizierung in einem Portfolio erhöhen als auch eine attraktive Rendite im Vergleich zu Staatsanleihen aus den Industrieländern erzielen. Als Anleger gibt es jedoch einige Risiken, die man im Auge behalten sollte.

28.10.2016 | 11:59 Uhr

In den letzten Jahren lagen die Zinsen in Ländern wie Deutschland, Dänemark oder in den USA auf historischen Tiefständen. Dieser Umstand veranlasste viele Anleger dazu, andere Anlageklassen ins Visier zu nehmen, die eine attraktivere erwartete Mehrrendite bieten können. Dazu gehören auch Schwellenländeranleihen, die heutzutage bei vielen großen, professionellen Anlegern einen obligatorischen Teil des Portfolios ausmachen. Auch wenn die Schwellenländer insgesamt eine deutlich niedrigere Schuldenquote und bessere Haushalts- und Zahlungsbilanzen als die OECD-Länder haben, erzielten Schwellenländeranleihen in den letzten Jahren im Vergleich zu amerikanischen Staatsanleihen in der Regel eine durchschnittliche Mehrrendite von über 3%. Außerdem können sie dazu beitragen, die Risikodiversifizierung in einem Portfolio zu erhöhen.

Der Danske Invest Emerging Markets Debt Hard Currency Fund investiert in Schwellenländeranleihen in Hartwährung wie Euro oder Dollar. Das Anlageuniversum des Fonds besteht im Allgemeinen aus Anleihen aus den Ländern, die auch im Referenzindex des Fonds, dem J.P. Morgan Emerging Markets Bond Index Global Diversified Index, vertreten sind. Dabei handelt es sich um Anleihen aus über 60 verschiedenen Ländern.

Der Fonds wird aktiv verwaltet. Indem das Portfolioteam im Vergleich zum Referenzindex verschiedene Länder über- oder untergewichtet, kann es ein Portfolio zusammenstellen, das eine höhere Rendite als seine Benchmark generiert. Dafür risikiert es natürlich aber auch, dass es schlechter abschneidet.

Den Großteil seines Vermögens legt der Fonds in Staatsanleihen aus den Schwellenländern an, aber er enthält auch Unternehmensanleihen. Das sind jedoch meistens Anleihen von Unternehmen, die entweder zu 100% in Staatsbesitz sind oder bei denen der Staat Mehrheitsaktionär ist. 

Auswahlprozess der Anleihen 

Wenn das Portfolioteam die konkreten Titel für den Fonds auswählt und die Über-und Untergewichtungen im Vergleich zur Benchmark festlegt, besteht der Prozess aus zwei Schritten:

1. VOLKSWIRTSCHAFTLICHE ANALYSE: 

Um einen Überblick über die vielen Länder und Anlagechancen zu bekommen, nutzt das Portfolioteam komplexe mathematische Modelle, die anhand von makroökonomischen Daten die Chancen und Risiken berechnen. Da nicht alle Faktoren gemessen und abgewogen werden können, ergänzt das Team diese quantitativen Modelle mit qualitativen Bewertungen der einzelnen Länder und Unternehmen. Die Beurteilung der politischen Risiken spielt dabei eine große Rolle. Ein Bewertungskriterium ist beispielsweise der Reformwille, da er positive Auswirkungen auf das Geschäftsklima eines Landes haben kann, was wiederum der Wirtschaft des Landes zugutekommt.

2. BEURTEILUNG DER BEWERTUNGEN: 

Nach einer gründlichen Risikoeinschätzung der einzelnen Länder vergleicht das Portfolioteam im nächsten Schritt das Risiko mit der aktuellen Bewertung der Anleihen am Markt im Vergleich zu amerikanischen Staatsanleihen. Bietet ein bestimmtes Schwellenland im Verhältnis zur Risikobewertung des Teams eine attraktive Mehrrendite, wird das entsprechende Land  im Portfolio übergewichtet. Im Gegensatz dazu wird das Land untergewichtet, wenn die Mehrrendite nach Ansicht des Teams zu gering ist, um das Risiko zu kompensieren. 

Die Risiken bei Anleihen 

Der Preis für das überdurchschnittliche Renditepotenzial von Schwellenländeranleihen ist das größere Risiko, da sich diese Länder aus finanziellen, politischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten meistens in einem niedrigeren Entwicklungsstadium befinden. Manche Länder sind z.B. sehr anfällig für die Entwicklung der globalen Rohstoffpreise, während in anderen Staaten große politische Unvorhersehbarkeit herrscht. Deshalb kontrolliert das Portfolioteam die Risiken engmaschig und ist bei der Auswahl der einzelnen Portfoliobestände sehr selektiv. 

Generell ist das Kreditrisiko der größte Risikofaktor. Das beinhaltet das Risiko, dass die Anleiheemittenten irgendwann nicht mehr in der Lage sind, ihren Zahlungsverpflichtungen in Form von laufenden Zinsen und/oder der Rückzahlung der Anleihen nach Ablauf nachzukommen. Ein weiteres bedeutendes Risiko ist das Liquiditätsrisiko. Viele Schwellenländeranleihen werden nicht in großem Stil gehandelt, und die niedrige Liquidität kann bei einer größeren Finanzkrise zum Problem werden, da dann ein Verkauf der Anleihen manchmal schwierig sein kann. 

In Krisensituationen an den Finanzmärkten ist es außerdem normal, dass sich der Renditeunterschied zwischen den sichersten und den unsichersten Anleihen ausweitet. Das bedeutet, dass Besitzer von Schwellenländeranleihen, die im Allgemeinen als weniger sicher gelten, kurz- oder auch längerfristig einen verhältnismäßig großen Kursverlust im Vergleich zu Staatsanleihen aus den Industriestaaten riskieren.

Da die Fondsbestände in Hartwährung wie Dollar oder Euro emittiert wurden und das Währungsrisiko somit abgesichert wird, wird die Rendite dafür nicht von Währungsschwankungen beeinträchtigt.

Die Pressemitteilung zum Fonds als pdf-Dokument.

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