Der Preis der Qualität

Titel der Publikation: Der Preis der Qualität: Zu den Zinsdifferenzen unterschiedlich gerateter Anleihen mit Investmentstatus
Veröffentlichung: 08/2015
Autor: Wolfgang Bauer
Auftraggeber: M&G Bond Vigilantes (Website)
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Wolfgang Bauer über die Zinsdifferenzen unterschiedlich gerateter Anleihen mit Investmentstatus.

02.09.2015 | 15:54 Uhr

Wir haben im Verlauf des letzten Jahres bereits häufig über die Zinsdifferenzen von Anleihen mit Investmentstatus (Investment Grade/IG) geschrieben. Heute werde ich mich intensiver mit dem Anlagespektrum von Papieren mit Investmentstatus auseinandersetzen und mir besonders die unterschiedlichen Qualitätsdifferenzen anschauen; das heißt ich werde mich mit dem zusätzlichen Risikoaufgeld beschäftigen, das Anleger verdienen können, wenn sie von einer Bonitätsstufe in die nächst niedrigere wechseln.

Der nachfolgende Chart illustriert, wie sich der sogenannte Asset Swap (ASW) Spread bei Industriepapieren (sowohl in USD als auch in EUR) im Hinblick auf die Bonitäten AA und A während der letzten drei Jahre entwickelt hat. Darüber hinaus zeigt die Grafik auch die Differenz zwischen den AA/A-Qualitätsdifferenzen auf USD- und EUR-Basis.

Nachfolgend finden Sie unsere drei entscheidenden Schlussfolgerungen:

  • USD-Industrieanleihen mit einem Rating von A machen gegenüber USD-Industriepapieren mit einer Bonität von AA einen vergleichsweise teuren Eindruck. Während der letzten drei Jahre ist das AA/A-Risikoaufgeld gesunken. Derzeit erhält ein Anleger lediglich eine Zusatzrendite von 14 Basispunkten, wenn er aus einer AA-USD-Anleihe in eine A-USD-Anleihe wechselt, was weniger als der Hälfte der AA/A-Qualitätsdifferenz entspricht, die ein Anleger noch vor 3 Jahren vereinnahmen konnte (31 Basispunkte).
  • Im EUR-Segment scheinen A- und AA-Industrieanleihen im Verhältnis zueinander fairer ausgepreist zu sein. Das AA/A-Risikoaufgeld ist zwar im Allgemeinen ebenfalls geschrumpft, aber nur moderat. Die Differenz schwankte bis Ende 2013 in einem Korridor von 15 bis 20 Basispunkten, beziehungsweise von 10 bis 15 Basispunkten in dem darauf folgenden Zeitraum.
  • Abgesehen von einigen Wochen Mitte des Jahres 2014 war die AA/A-Qualitätsdifferenz auf USD-Basis höher als die in EUR, wobei die maximale Differenz 15 Basispunkte betrug und die Median-Differenz 7 Basispunkte. Zum aktuellen Zeitpunkt ist der Unterschied USD/EUR bei den AA/A-Qualitätsdifferenzen praktisch weggefallen (1 Basispunkt). Was also das relative Bewertungsniveau betrifft, ist es deshalb momentan attraktiver, das Risikoaufgeld im Zusammenhang mit der Qualitätsdifferenz AA/A-Anleihen eher im EUR-Segment als im USD-Bereich zu nutzen.

Lesen Sie den vollständigen Beitrag auf der Website von Bond Vigilantes.

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