Deutsche Bank: Massiver Gewinneinbruch

Gewinn fällt im dritten Quartal rapide auf 51 Millionen Euro. Deutsche Wealth & Asset Management mit starken Zuwächsen.

29.10.2013 | 10:21 Uhr von «Patrick Daum»

Anshu Jain, Co-Chef der Deutschen Bank, hatte die Anleger früh auf schlechte Zahlen eingestimmt. Dennoch werden einige von der Quartalsbilanz – die FundResearch vorliegt – überrascht gewesen sein: Vor Steuern betrug der Gewinn im dritten Quartal nur 18 Millionen Euro. Vor einem Jahr erwirtschaftete die Bank noch 1,1 Milliarden Euro. Das entspricht einem Gewinnrückgang von 98 Prozent. Der Jahresüberschuss des Instituts schmolz auf 51 Millionen Euro. Vor Jahresfrist waren es noch 754 Millionen Euro. „Im dritten Quartal standen wir vor mehreren Herausforderungen. Wir haben substanzielle Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten verbucht und verzeichneten geringere Gewinne im Investmentbanking“, begründen Jain und Co-Chef Jürgen Fitschen die Zahlen. „Dennoch haben wir Fortschritte auf wichtigen Feldern gemacht. Allein in diesem Quartal konnten wir rund 15 Prozent unserer bis 2015 angestrebten Bilanzverkürzung von 250 Milliarden Euro umsetzen.“ Der deutsche Branchenprimus komme Schritt für Schritt auf seinem auf drei Jahre angelegten Weg voran, beteuert das Duo. Für die angesprochenen Rechtsstreitigkeiten legte die Bank 1,2 Milliarden Euro zur Seite. Die Gesamtvorsorge für juristische Altlasten beläuft sich damit auf vier Milliarden Euro.

Die Erträge des Konzerns verringerten sich im dritten Quartal 2013 um zehn Prozent auf 7,7 Milliarden Euro gegenüber 8,6 Milliarden Euro im Vergleichsquartal des Vorjahres. Gegenüber dem zweiten Quartal 2013 gingen die Erträge um sechs Prozent (470 Millionen Euro) zurück. Die Liquiditätsreserven des Konzerns betrugen per 30. September 2013 209 Milliarden Euro. Davon wurden 48 Prozent als Barreserven sowie Barmitteläquivalenten und hauptsächlich bei Zentralbanken gehalten. Die Bilanzsumme belief sich am Ende des dritten Quartals auf 1.788 Milliarden Euro, was eine Reduzierung von 122 Milliarden (sechs Prozent) im Vergleich zum Vorquartal entspricht.

DeAWM zieht den Karren aus dem Dreck

Die Chefs der Deutsche Bank konnten aber auch gute Nachrichten verkündigen: „Der Bereich Deutsche Asset & Wealth Management (DeAWM) erzielte eines seiner stärksten Quartale.“ Die Vermögensverwalter-Sparte profitierte im vergangenen Quartal von den positiven Entwicklungen an den Aktien- und Anleihemärkten. Der Gewinn vor Steuern betrug 283 Millionen Euro. Im Vergleich zum dritten Quartal 2012 ist das ein Anstieg von 151 Prozent. Die Erträge stiegen gegenüber dem Vorquartal um 29 Millionen Euro (zwei Prozent) auf 1,3 Milliarden Euro. Im Diskretionären Portfolio Management/Fund Management stiegen sie um 20 Millionen Euro (vier Prozent), was hauptsächlich auf ein höheres verwaltetes Vermögen zurückzuführen ist. Dieses stieg um neun Milliarden Euro auf 934 Milliarden Euro. Im Beratungs-/Brokergeschäft nahmen die Erträge hingegen um 16 Millionen Euro (acht Prozent) ab. Als Grund nennt die Bank eine gesunkene Kundenaktivität im Berichtszeitraum.

(PD)

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