Digitale Revolution: Gewinnbooster für Minenaktien - Teil 2

KI und die Revolution der digitalen Infrastruktur werden den weltweiten Bedarf an kritischen Metallen und damit wohl auch die Kurse der Minenkonzerne nach oben treiben. Teil 2: Weshalb Minenaktien so viel Aufholpotenzial bieten.

25.10.2024 | 06:15 Uhr

Amazon, Google und Microsoft gehen einer strahlenden Zukunft entgegen. Das bezieht sich nicht nur auf die exzellenten Geschäftsaussichten der drei Tech-Giganten, sondern auch auf die Art ihrer künftigen Energieversorgung. Denn die US-Konzerne setzen massiv auf Kernenergie, wie sie in den letzten Wochen noch einmal betont haben. Im Fokus stehen sowohl neuartige kleine modulare Reaktoren (SMRs) als auch wie im Falle von Microsoft ein stillgelegter Atomreaktor, der wieder hochgefahren werden soll.

Mit ihrer Kernenergiestrategie schlagen die Firmen zwei Fliegen mit einer Klappe. Einerseits können sie den rasant wachsenden Stromhunger ihrer Rechenzentren aufgrund des KI- und Datenbooms befriedigen, andererseits ihr Versprechen einlösen, dafür immer mehr klimaneutrale Energie zu verwenden.So hat sich etwa Microsoft das Ziel gesetzt, bis 2030 netto null Emissionen zu erreichen und danach kohlenstoffnegativ zu werden. Und Amazon strebt bis 2040 netto null Emissionen in allen seinen Betriebsbereichen an, einschließlich Transport für Lieferungen.

Auch von staatlicher Seite erleben Investitionen in die Atomkraft eine Renaissance, angeführt von China, Indien und Russland, die ehrgeizige Expansionsprogramme für ihre Kernenergieindustrie durchführen. Insgesamt befinden sich weltweit etwa 60 Reaktoren im Bau, und weitere 110 sind geplant.

Die Nachfrage nach Uran wird daher kräftig steigen. Und das ist längst nicht das einzige Metall, das für den globalen Ausbau und die Transformation des Energiesystems dringend notwendig ist. Auch der Bedarf nach Kupfer, Lithium und Silber steigt bis 2030 im zwei-bis dreistelligen Prozentbereich (Siehe „KI-Revolution:Gewinnbooster für die Minenwerte Teil 1”). Gleichzeitig prognostizieren Experten, dass die Defizite bei kritischen Metallen zunehmen werden, bedingt durch lange Entwicklungszeiträume der Minen, Ressourcen-Nationalismus, Umweltbedenken und machtpolitische Herausforderungen in den Lieferketten.

Nichts geht mehr in Zukunft ohne die Unternehmen, die die Bodenschätze suchen, heben und veredeln. Doch angesichts der goldenen Aussichten und ihrer Bedeutung spielen BHP, Rio Tinto und Co an den Börsen eine zu geringe Rolle. So liegt die Marktkapitalisierung der gesamten Kupferbergbauindustrie bei etwa 388 Milliarden US-Dollar. Das ist in etwa nur ein Viertel des Werts vom Google-Mutterkonzern Meta (Siehe Grafik).

Grafik 1: Bloomberg, Baker Steel intern

Ein Grund für diese Situation: Die Anlegerstimmung gegenüber Bergbauaktien hat im letzten Jahrzehnt nachgelassen, insbesondere seit dem Ende des chinesisch getriebenen „Rohstoff-Superzyklus“ im Jahr 2010 und dem damit einhergehenden Preisverfall bei vielen Metallen (siehe Grafik 2).

Grafik 2: Bloomberg, Baker Steel intern

Aber Minenaktien werden die Aufmerksamkeit von Investoren wieder auf sich ziehen, da sie gleich mehrere Vorteile bieten. Aus der Perspektive des Portfoliomanagements haben Aktien von Bergbauunternehmen eine geringe Korrelation zu US-Aktienmärkten, wobei Edelmetalle die geringste Korrelation aufweisen und somit eine wertvolle Diversifizierung bieten. Bergbauaktien bieten zudem als thematisches Investment die Gelegenheit, sich sehr direkt am Wachstum der grünen Technologie und dem Übergang zu sauberer Energie zu beteiligen. Und fundamental betrachtet ist der Minensektor eine Assetklasse, die Wert, Rendite und Wachstum bietet. Der Sektor erscheint relativ und historisch unterbewertet, während die Margen weitgehend robust und die Dividendenrenditen im Vergleich zu den breiteren Aktienmärkten stark sind (siehe Grafik 3).

Grafik 3: BMO Capital Markets

Ein Pluspunkt für Minenaktien ist aktuell der Beginn einer Rotation von Wachstumsaktien hin zu Value-Titeln. Historisch gesehen wirft der Rohstoffsektor während des Starts von wirtschaftlichen Aufwärtszyklen erhebliche Renditen für Investoren ab, die durch ein aktives Management noch erheblich gesteigert werden können.

Baker Steel als aktiver Investmentmanager sieht besondere Chancen bei Produzenten ausgewählter Industrie-, Spezial- und Edelmetalle, bei denen sich aufgrund steigender Nachfrageprognosen und enger Angebotsfaktoren kurzfristige Defizite aufbauen. Bevorzugt werden vom Baker Steel-Fondsmanagement diejenigen Bergbauunternehmen, die bei steigenden Rohstoffpreisen in der Lage sind, von einer Margenausweitung durch Kapitaldisziplin und Kostenkontrollen zu profitieren.


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