DJE: Die US-Notenbank nimmt den Fuß vom Gas
Die Notenbanken der USA und des Euroraums senkten im Dezember ihre Leitzinsen um 25 Basispunkte. Für den Euroraum hatten die Märkte einen größeren Schritt erhofft.06.01.2025 | 06:40 Uhr
Womit die Investoren jedoch nicht gerechnet hatten, das war die Ankündigung der Fed, 2025 voraussichtlich nur noch zwei statt vier Zinssenkungen vorzunehmen. Daraufhin gaben die Märkte nach.
Die internationalen Aktienmärkte gaben im Dezember 2024 überwiegend nach. Der deutsche Aktienindex DAX schloss den Monat mit einem moderaten Minus von -0,12%. Der breite europäische Aktienindex Stoxx Europe 600 verlor -1,71%. In den USA ging der breite Aktienindex S&P 500 um -1,44% zurück, während der Technologie-Index Nasdaq um 1,06% zulegen konnte. Der japanische Nikkei-Index fiel um -0,50%. Insgesamt gaben weltweite Aktien, gemessen am MSCI World Index, um -1,71% nach – alle Index-Angaben auf Euro-Basis.
Die Kursrückgänge an den Aktienmärkten sind vor allem auf die Verlautbarungen der US-Notenbank (Fed) zurückzuführen. Die Fed senkte wie erwartet die Leitzinsen um 25 Basispunkte auf die Spanne von 4,25 bis 4,50%. Was die Märkte dagegen auf dem falschen Fuß erwischte, war die Ankündigung, im Jahr 2025 eine langsamere Gangart einzulegen mit voraussichtlich nur noch zwei weiteren Zinssenkungen um je 25 Basispunkte bis zum Jahresende 2025. Zwar stellte die Fed heraus, dass ihre Geldpolitik deutlich weniger restriktiv sei als zu Jahresbeginn 2024, diese aber inzwischen näher am neutralen Zinsniveau liege, von dem aus die Wirtschaft weder angekurbelt noch gebremst würde.
Eine wichtige Rolle für diese Einschätzung spielte die Inflationsentwicklung. Die US-Inflation stieg im November um 2,7% gegenüber dem Vorjahresmonat (Oktober: 2,6%). Für 2025 rechnet die Fed nur mit einem leichten Rückgang der Inflation und will ihre Zielmarke von 2% erst im Jahr 2027 erreichen. Nach der Fed-Entscheidung gaben die Aktienmärkte, die sich bis dahin überwiegend seitwärts entwickelt hatten, deutlich nach. Denn die überwiegende Mehrheit der Investoren hatte bis dahin das Doppelte, also vier Zinssenkungen à 25 Basispunkte für 2025 erwartet. Im Euroraum senkte die Europäische Zentralbank die Leitzinsen um 25 Basispunkte auf 3,15% (Hauptrefinanzierungssatz), obwohl auch hier die Inflation im November auf 2,3% (Vormonat: 2,0%) zulegte. Allerdings hatten die Märkte angesichts der weiterhin sehr verhaltenen Konjunkturaussichten einen größeren Schritt erhofft.
Die Rentenmärkte reagierten auf nicht so locker wie erwartet ausgefallene Geldpolitik der Zentralbanken mit einem Renditeanstieg, vor allem bei länger laufenden hochwertigen Staatsanleihen. 10-jährige deutsche Bundesanleihen rentierten mit 2,37% um 33 Basispunkte höher als zum Ende des Vormonats. Die Rendite ihrer US-amerikanischen Pendants stieg um 38 Basispunkte auf 4,57%. Auch der Goldpreis gab vor dem Hintergrund steigender Zinsen nach. Nach einem zwischenzeitlichen Hoch von 2.718,23 US-Dollar kostete die Feinunze zum Monatsende 2.624,50 US-Dollar und verbilligte sich damit um -0,71% gegenüber dem Vormonat.
Die asiatischen Aktienmärkte entwickelten sich im Dezember unterschiedlich. Während die Märkte in China und Hongkong Kurszuwächse verbuchen konnten, gaben die Börsen in Japan, Indien, Indonesien und Korea nach. In China kündigte die Regierung zusätzliche Maßnahmen an, um die Inlandsnachfrage und den Konsum zu stärken. Voraussichtlich sollen dafür das Haushaltsdefizit erhöht und die Zinssätze und Mindestreservequoten der Banken gesenkt werden. Mit dieser Stärkung der Binnennachfrage versucht die chinesische Regierung den Gefahren zu begegnen, die von voraussichtlich höheren US-Importzöllen auf chinesische Waren ausgehen. Ob diese Maßnahmen ausreichen werden, um die Auswirkungen eines sich verschlechternden Umfelds abzumildern, bleibt abzuwarten.
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